Zika-Virus breitet sich aus

Droht eine Epidemie?

Das Zika-Virus breitet sich aus. Seit Oktober häufen sich die Fälle, bei denen Neugeborene mit Missbildungen auf die Welt kommen. Zunächst nur in Lateinamerika, mittlerweile gibt es erste Fälle in Deutschland. Droht uns nun eine Epidemie?

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer „explosionartigen Verbreitung“ und in Brasilien ist mittlerweile das Militär im Einsatz gegen das Zika-Virus. Die meisten Infektionen mit dem Virus gibt es momentan in Lateinamerika. Wahrscheinlich ist das Zika-Virus letztes Jahr im Nordosten Brasiliens ausgebrochen und verbreitet sich seitdem durch Stechmücken der Gattung Aedes.

Was passiert bei einer Infektion

Normalerweise verläuft die Infektion mit dem Zika-Virus in vier von fünf Fällen ohne Symptome ab. Zeigen sich jedoch Symptome, so sind das Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen. In einzelnen Fällen können auch Kopf-und Muskelschmerzen, Erbrechen oder eine Bindehautentzündung damit einher gehen. An der Stichstelle entsteht ein knotig-fleckiger Hautausschlag und Juckreiz. Nach einer Woche klingt die Krankheit wieder ab, Todesfälle durch das Zika-Virus sind bisher nicht bekannt.

Meistens ist es nach wenigen Tagen vorbei und eigentlich ist es keine besonders schwere Krankheit. – Christina Frank vom Robert-Koch-Institut

Großes Risiko für Schwangere

Besonders gefährdet sind jedoch Schwangere. Denn das Virus kann auf das ungeborene Kind übertragen werden, was daraufhin offenbar zu Missbildungen und Entwicklungsstörungen führen kann. Die Folge kann ein deutlich kleinerer Kopf als bei gesunden Kindern sein. Ärzte sprechen von der sogenannten Mikrozephalie.

Wie ist das Zika-Virus aufzuhalten?

Die meisten Infektionen sind momentan in Lateinamerika zu finden. Inzwischen wurden jedoch auch Fälle in den USA, Spanien, der Schweiz, Dänemark und auch in Deutschland registriert. Eine Impfung oder ein Medikament gegen das Zika-Virus gibt es nicht. Man sollte sich daher vor allem vor Mückenstichen schützen, zum Beispiel mit langer Kliedung, Moskitonetzen oder Mückenspray.

Am besten ist eine Kombination von Maßnahmen gegen Mücken. Ein vollständiger Schutz ist aber schwer. – Christina Frank vom Robert-Koch-Institut

Über die Gefahr und Ausbreitung des Zika-Virus hat detektor.fm-Moderator Gösta Neumann mit Christina Frank gesprochen, sie arbeitet am Robert-Koch-Institut in Berlin.

Eine Woche nach Erkrankungsbeginn ist das Virus aus dem Blut verschwunden. Deswegen ist die Diagnostik auch nicht ganz einfach.Christina Frank 

Redaktion: René Tauschke