Fortschritt | Wie zuverlässig sind Wetter-Apps?

Berechnet oder geraten?

Wetter-Apps lassen einen häufig im Regen stehen. Wie sie funktionieren, ist selten ersichtlich und allzu oft passen die Prognosen nicht. Woran liegt das?

Vor ungefähr 30 Jahren hat es in Deutschland nur eine Institution für die Wettervorhersage gegeben. Der Deutsche Wetterdienst liefert schon seit Jahrzehnten Wettervorhersagen für nahezu jede Region, sei sie auch noch so abgelegen. Mittlerweile gibt es aber mithilfe von Apps und Online-Diensten weitaus mehr Anbieter von Wettervorhersagen.

Zahlreiche dieser Dienste sitzen nicht einmal in Deutschland. Die Wetterdaten unserer Regionen erhalten sie dennoch. Denn die WMO (World Meteorological Organisation) hat internationale Standards für Wetterstationen. Diese machen das Auslesen der gesammelten Daten einfach. Außerdem tauschen die nationalen Wetterdienste untereinander ihre Daten aus.

Die Standards

Alle Wetterstationen messen die Daten über einer Rasenfläche mit definierter Halmlänge und Größe. Die Messanlage muss in einer Höhe von zwei Metern angebracht sein. Gemessen werden dabei unter anderem Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck und eventueller Niederschlag. Sie ermitteln aber auch die Windrichtung und Windstärke.

Ein Großteil der Daten wird auch durch Satelliten und Radarsysteme ermittelt. Diese liefern in Intervallen Bilder und Daten der Wetterlage. Zusammen mit den Daten der Wetterstationen erhalten die verschiedenen Anbieter der Wetter-Apps Terabytes an Daten. Und das täglich.

Ich habe die Wetter-Apps für mehrere deutsche Städte getestet. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Apps der amerikanischen Anbieter durch die Bank weg, weit daneben lagen.André Kramer 

Vorhersagequalität der Wetter-Apps

Wie die verschiedenen Anbieter arbeiten, bleibt ihnen überlassen. Denn dafür gibt es keine Standards. Sie können die vorgefertigten Wetter-Prognosen der nationalen Wetterdienste benutzen oder aber eigene Prognosen berechnen. Dazu nutzen sie meist mehrere Wettermodelle und Daten, die von eigenen Meteorologen begutachtet werden.

Ob aber hinter der Wetter-App immer wieder das kostenlos verfügbare Wettermodell steckt oder eine eigene Abteilung, ist von außen nicht wirklich nachvollziehbar. Und deswegen unterscheiden sich die Anbieter auch in der Vorhersagequalität.

Wie man die unterschiedlichen Dienste bewerten kann und worauf dabei zu achten ist, hat detektor.fm-Moderator Lars Hendrik Setz mit Redakteur Merten Waage besprochen:


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