Videos von Youtube einbetten: Kassiert die GEMA bald mit?

So wirklich beliebt ist die GEMA nicht – und die neueste Idee wird das nicht verbessern: man überlegt, für Videos, die auf anderen Webseiten eingebettet sind, Gebühren zu erheben. Zur Kasse gebeten würden dann die Betreiber von Blogs, Webseiten und vielleicht sogar die Inhaber von Profilen in sozialen Netzwerken. Abwegig? Oder notwendiger Schritt gegen eine befürchtete Kostenloskultur?

Der Streit zwischen YouTube und der GEMA geht in eine neue Runde: wenn Youtube halt partout nicht selbst zahlt, könnten bald die Nutzer zur Kasse gebeten werden. Zumindest dann, wenn sie Musikvideos in ihre eigenen Blogs, Websiten oder Facebook-Feeds einbetten. So wird es gerade schon in Österreich gemacht, die deutsche GEMA findet das Vorgehen prinzipiell gut. Darüber sind viele Internetnutzer entsetzt – und fragen sich: wieso soll man zahlen, wenn man doch eigentlich Content von YouTube verwendet?

Gerechtfertigt oder Geldmacherei?

Christian Solmecke 

Doch beschlossen ist da noch lange nichts. Nur, weil die GEMA etwas gut findet, muss es noch lange nicht so kommen. Auf der anderen Seite: prüfen wird man dort den Schritt durchaus. Ob sog. „embedded content“ nämlich als alleinstehender Musikbeitrag zu betrachten ist, wird gerade vom Europäischen Gerichtshof geprüft. Das Urteil dazu wird im Laufe des Jahres erwartet.

Solange diese Entscheidung nicht getroffen ist, wird sich bei der GEMA hinsichtlich der Lizenzen auch nichts ändern. Sollte der EuGH eingebettete Videos aber als selbstständig einstufen, wird spannend, ob YouTube sich dann endlich mit der GEMA einigt, oder ob dann tatsächlich Nutzer selbst für die Kosten aufkommen müssten.

Über die Empörung und den Hintergedanken der GEMA haben wir mit dem Juristen Christian Solmecke gesprochen.

Ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass die GEMA YouTube in den Schwitzkasten nehmen will. – Christian Solmecke

Redaktion