Mission Energiewende | KI und Nachhaltigkeit

Wie nachhaltig sind KI-Systeme?

Mithilfe von künstlichen Intelligenzen können Unternehmen, Projekte und Institutionen nachhaltiger werden. Aber wie nachhaltig sind die Systeme dabei selbst?

Der ökologische Fußabdruck von KI

Künstliche Intelligenzen können dabei helfen, Nachhaltigkeit in Unternehmen, Projekten und Institutionen zu fördern. Dabei verbrauchen sie jedoch teilweise selbst viele kostbare Ressourcen — je größer das KI-System, desto größer die Emissionen. Besonders das Füttern und Trainieren eines KI-Systems kostet viel Zeit, Energie und dementsprechend auch viel Geld. Außerdem wird viel Wasser für die Kühlung der Rechen- und Datenzentren, in denen die Hardware gelagert ist, benötigt.

Doch auch im Hinblick auf soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit könnten Entwickler von KI-Systemen noch effizienter sein. So helfen beispielsweise kenianische Arbeitende, ChatGPT mit Daten zu füttern — offenbar unter äußerst frag- und kritikwürdigen Arbeitsbedingungen:

Vielleicht sollte man auch mal auf die soziale Nachhaltigkeit schauen und eben Modelle nicht mit Daten füttern, die zu Dumpinglöhnen geschaffen wurden, sondern da auch auf die Lieferkette achten und auf die einzelnen Abschnitte.

Sami Nenno, Autor bei te.ma und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft

Foto: privat

Mehr Nachhaltigkeit dank einer KI

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenzen (DFKI) etwa hat ein eigenes Kompetenzzentrum, dfki4planet, das sich darauf konzentriert, für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen: In einem Projekt versucht ein Team von Forschenden, 3D-Drucke nachhaltiger zu gestalten, sodass weniger Ressourcen verschwendet werden. Ein anderes Projekt mit dem Namen ZuSiNa, beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit im Onlinehandel. Dabei hilft eine KI, wichtige Informationen zu sammeln und zu ordnen.

Da haben wir ein Tool entwickelt, das Informationen von zum Beispiel wissenschaftlichen Publikationen und NGO-Reports in Nachhaltigkeits-Klassen einteilt, also zum Beispiel Kinderarbeit oder Mindestlohn. Und dann kann man nach bestimmten Marken suchen und kriegt entsprechend dazu Textabschnitte angezeigt.

Daphne Theodorakopulous, Researcherin am DFKI

Foto: privat

Wie nachhaltig sind KI-Systeme und wie können sie selbst ressourcenschonender werden? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und ihre Kollegin Alina Metz in der neuen Folge von „Mission Energiewende“. Wie der ökologische Fußabdruck von künstlichen Intelligenzen aussieht und wie sie dabei helfen können, Nachhaltigkeit in andere Bereiche zu bringen beantworten Daphne Theodorakopoulos vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenzen (DFKI) und Sami Nenno vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft und Autor bei te.ma.

Diese Podcastfolge ist Teil einer dreiteiligen Themenreihe vom Podcast-Radio detektor.fm in Zusammenarbeit mit der Wissensplattform te.ma.

Moderation