Olympische Schwimmer trainieren mit Sonifikation, ein Auto rettet Leben und ein böser Blick wird zum Meme

Bestzeiten ohne Doping: Schneller schwimmen durch Sonifikation

Schwimmen mit Handschuhen und Kopfhörern: Was komisch klingt, könnte die Revolution des professionellen Schwimmtrainings bedeuten. Nikolaus Röttger von WIRED Germany spricht mit uns über die „Sonifikation“ und andere Digitalthemen der Woche.

Wenn Blicke töten könnten

Nach seinem 19. Goldmedaillen-Gewinn am Wochenende ist der US-amerikanische Schwimmer Michael Phelps zu zweifelhaftem Ruhm gekommen: Im Halbfinale der Männer über 200 Meter Schmetterling setze er sich gegen seinen südafrikanischen Konkurrenten Chad le Clos durch, doch die Aufmerksamkeit der Presse wurde vor allem durch diesen Blick erregt:

When you’re the real Slim Shady but someone else stood up. pic.twitter.com/CtQTu7FXEa

— B®endan (@ChiBDM) 9. August 2016

Le Clos hatte versucht, den Schwimm-Star durch übertriebenes Schattenboxen beim Aufwärmen zu provozieren – hat nix gebracht.

Nach dem Rennen äußerte sich Phelps außerdem kritisch zur russischen Schwimmerin Julia Jefimowa, die aufgrund ihrer Doping-Vergangenheit vor der Olympiade gesperrt worden war, ihre Teilnahme dann aber doch vor dem Sportgerichtshof CAS einklagen konnte.

Sonifikation: Hören statt Dopen

Ganz ohne Doping funktioniert eine neue Trainingsmethode für professionelle Schwimmer: die Schwimm-Sonifikation. Forscher der Universität Bielefeld haben ein System der „Datenverklanglichung“ entwickelt, das Schwimmern helfen soll, ihre Bewegungen an den Fluss des Wassers anzugleichen.

Handschuhe mit Drucksensoren senden Informationen über Wasserdruck und -bewegung an ein Computersystem. Dieses rechnet die Informationen in Töne um, die auf den Kopfhörern des Schwimmers abgespielt werden. Zurzeit funktioniert die Schwimm-Sonifikation aber nur, wenn der Trainer den Schwimmer mit einem Laptop am Beckenrand begleitet.

Können Autopiloten Leben retten?

Im Mai hat der E-Auto-Herrsteller Tesla die Hiobsbotschaft erhalten: Der Fahrer eines selbstfahrenden Wagens war tödlich verunglückt, weil sein Autopilot einen weißen Lastzug nicht vom Himmel unterscheiden konnte und mit ihm kollidierte. Nun scheint ein Autopilot allerdings ein Leben gerettet zu haben. Ein Fahrer des Tesla Model X behauptet, dass er während der Fahrt starke Brustschmerzen verspürt habe, die ihn am Weiterfahren gehindert hätten. Also befahl er seinem Autopiloten, ihn in die nächste Klink zu bringen, in der Ärzte schließlich eine Lungenembolie bei ihm feststellten.

Hier könnte der Autopilot dabei geholfen haben, dass jemand rechtzeitig in die Klinik gekommen ist.Nikolaus Röttger 

Über die Digitalthemen der Woche hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Nikolaus Röttger von WIRED Germany gesprochen.


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Redaktion