“We are Anonymous”: Eine Bestandsaufnahme des gesichtslosen Protests

Vom Anti-Scientology-Projekt zum Multi-Protest – die Anonymous-Bewegung ist heute präsenter denn je. Was sich seit den Anfängen verändert hat, ist jetzt in einem Buch zusammengefasst. Einer der Autoren im Gespräch.

Ole Reißmann 

Ob im Frankfurter Bankenviertel oder zwischen Anti-Acta-Protestlern – überall grinsen uns dieser Tage Guy-Fawkes-Masken entgegen. Sie sind das Symbol der Anonymous-Bewegung. Und die hat sich seit ihren Anfängen 2005 stark gewandelt. Anonymous ist schon lange keine Spaßbewegung mehr, und auch keine reine Hacker-Gruppe. Sie steht vielmehr für eine Vielzahl von Zielen und Vertretern – vom netzpolitischen Aktivisten bis hin zum Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker.

Doch liegt vielleicht genau darin ihr Verfallsdatum begründet? Was ist geblieben vom Kampf für Freiheit im Internet? Und wie radikal darf man diesen betreiben? Das haben wir Ole Reißmann gefragt. Er ist einer der Autoren von „We are Anonymous“, einem Buch über Anonymous, das heute erscheint. Im Interview erklärt er die Kernidee des Kollektivs und wieso man heute weit mehr darunter versteht als den Kampf um Freiheit im Netz.