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Alexa, spionierst du mich aus?

Sprachsteuerungen wie Alexa nehmen auch dann mal auf, wenn sie gar nicht angesprochen wurden. Davor schützen soll uns die Datenschutzgrundverordnung. Wie kann bei Smart Speakern der Datenschutz besser gewährleistet werden?

Damit Alexa, Siri und Co. unseren Alltag durch Sprachsteuerung erleichtern können, nehmen sie Sprachbefehle wahr und reagieren darauf. Immer wieder stehen aber die Konzerne in der Kritik, die dabei weitergeleiteten persönlichen Daten nicht gut genug zu schützen. Wo verläuft die Grenze zwischen Praktikabilität und Datenschutz?

Dieses Verhältnis von Einwilligung auf der einen Seite und vertragliche Grundlage auf der anderen Seite ist schwer in den Griff zu bekommen. Und das hat die Grundverordnung auch noch nicht so richtig geschafft.

Stefan Brink, Landesbeauftragter für Datenschutz Baden-Württemberg

Kristina Schäfer

Aus „Am Sonntag“ wird „Amazon“

Ein Signalwort soll sicherstellen, dass die Smart Speaker nur dann mithören, wenn das von den Nutzerinnen und Nutzern auch gewünscht ist. Klingt ein Wort jedoch ähnlich, können die Geräte auch mal etwas falsch verstehen. So wird aus „Am Sonntag“ schnell mal „Amazon“. Die Folge: Die Sprachsteuerung wird aktiv und zeichnet auf. Das ist leider kein Einzelfall. In einer Studie haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Uni Bochum festgestellt, dass es hunderte dieser Fehlinterpreationen gibt.

Häufig ist es dann auch so, dass die Cloud von Amazon auch erkennt: „Okay, das war jetzt gar nicht an Alexa gerichtet“ – aber der Kollateralschaden ist dann schon passiert.

Thorsten Holz, Ruhr-Uni­ver­si­tät Bo­chum

Ruhr-Universität Bochum

Um das System der Smart Speaker zu verbessern, werden die Aufzeichnungen auch von Menschen ausgwertet. Schon im Sommer 2019 standen Google, Amazon und Apple in der Kritik, nachdem aufgedeckt wurde, dass Audioausschnitte von Menschen angehört werden. Die Konzerne kündigten daraufhin Änderungen an.

Wie der Datenschutz verbessert werden kann, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Thorsten Holz. Er hat an der Studie der Uni Bochum mitgearbeitet, die die verschiedenen Sprachsysteme untersucht hatte. Stefan Brink, Landesbeauftragter für Datenschutz in Baden-Württemberg erklärt, wie uns Datenschutzgesetze schützen und auch, wie sie umgangen werden können.

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