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Spotify-Reform: Was steckt hinter dem neuen Modell?

Spotify hat angekündigt, sein Abrechnungsmodell ab 2024 umzustellen. Davon werden wahrscheinlich vor allem diejenigen profitieren, die jetzt schon große Beträge abschöpfen.

Änderungen beim Streaming-Riesen

Spotify dominiert seit Jahren die Musik-Streaming-Szene. Trotzdem hat die Plattform mit dem gleichen Problem wie viele Video-Streaming-Services zu kämpfen: anhaltende Beliebtheit ohne wirklichen finanziellen Profit. Um die Kosten zu reduzieren, hat Spotify-CEO Daniel Ek angekündigt, 17 Prozent seiner Angestellten zu entlassen. Doch es stehen noch weitere Änderungen ins Haus: Für 2024 hat Spotify nämlich neue Richtlinien für Künstler und Künstlerinnen angekündigt. So will das schwedische Unternehmen stärker gegen gefälschte Streaming-Zahlen und gegen Geräusch-Streams vorgehen. Außerdem will Spotify sein Vergütungsmodell ändern: Bisher bekommen Artists pro gestreamtem Song einen Betrag von etwa 0,3 Cent. Ab 2024 muss ein Song erst mindestens 1000 Mal innerhalb eines Jahres abgespielt worden sein, damit überhaupt eine Vergütung ausgezahlt wird.

Let’s say you were an artist with 100 songs, each generating 999 streams. You would not get paid anything under the Spotify model.

Mark Mulligan, Gründer von MIDiA Research

Weniger Geld für Independent-Artists von Spotify

Die Vergütung für Künstler und Künstlerinnen durch Spotify wurde schon in der Vergangenheit oft kritisiert. Durch die neue Regelung verschärft sich die Situation noch weiter, in der Musik-Branche regt sich heftiger Protest: Der Deutsche Musikrat fordert einen Stopp der Änderungen und der Verband Pro Musik hat eine Petition gestartet, die bisher mehr als 40.000 Menschen unterzeichnet haben, darunter bekannte Namen wie Rocko Schamoni, Max Mutzke oder Von Wegen Lisbeth. Laut dem Streaming-Anbieter betrifft die neue Regelung zwar nur 0,5 Prozent des Umsatzes. Allerdings sind das immerhin 80 Millionen Songs

Wie sich die geplanten Änderungen bei Spotify auf den Streaming-Markt und Künstler und Künstlerinnen auswirken könnten, das bespricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen in der neuen Folge von „Zurück zum Thema“ mit Mark Mulligan, Gründer von MIDiA Research. Das britische Unternehmen analysiert Entwicklungen in der digitalen Unterhaltungsindustrie.