70 Jahre DRK-Suchdienst

Noch immer vermisst

Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin Menschen bei der Suche nach vermissten Angehörigen. Die Nachfrage ist ungebrochen.

70 Jahre DRK-Suchdienst

Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. Noch immer ist der Verbleib von über 1,3 Millionen Deutschen ungeklärt. Sind sie als Soldaten gefallen? Sind sie vielleicht sogar noch am Leben? Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt, auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, weiterhin Menschen bei der Suche nach vermissten Angehörigen. Und tatsächlich gehen jährlich immer noch etwa 14.000 neue Suchanfragen ein, die das DRK anhand umfangreicher Aktenbestände, die Jahrzehnte deutscher Geschichte dokumentieren, zu beantworten versucht.

Der Anfang

Die Geburtsstunde des DRK-Suchdienstes liegt allerdings weiter zurück als häufig angenommen. Die Klärung der Schicksale von vermissten Familienangehörigen ist bereits im Deutsch-Französischen-Krieg, 1870, Teil der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes gewesen. Sie wird während des Ersten und Zweiten Weltkrieges fortgeführt und ist auch noch heute Teil der Arbeit des DRK.

Internationale Suche

Das Aufgabengebiet des Suchdienstes erweitert sich dann mit der Flüchtlingswelle der 1970er Jahre. In dieser Zeit beginnt man, auch in Deutschland lebende Flüchtlinge bei der internationalen Suche nach ihren Familienangehörigen zu unterstützen. Darüber hinaus hilft der DRK-Suchdienst bis heute, bei der Kontaktaufnahme vor allem zu in Gefangenschaft befindlichen Familienangehörigen.

Ob 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs überhaupt noch Schicksale aufgeklärt werden und wer sich heute noch für den Verbleib von Angehörigen interessiert, hat detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg Ronald Reimann gefragt. Er ist stellvertretender Leiter der Suchdienststelle des Deutschen Roten Kreuzes.

Auch Kinder und Enkel haben Interesse daran zu erfahren, was mit dem Großvater im Zweiten Weltkrieg geschehen ist.Ronald Reimann  

Redaktion: Julia Jirmann