Automobil | Parkplätze

Parkplätze in Großstädten

Runde um Runde um den Block, das Parkhaus hoch und wieder runter: Auf der Suche nach einem Parkplatz kann man schon mal die Geduld verlieren. Warum gibt es so wenige Parkplätze in Großstädten?

Parkplätze und Großstädte: Gefühlt stehen die beiden Themen seit Jahrzehnten auf Kriegsfuß miteinander. Immer mehr Menschen ziehen in Großstädte wie Berlin, Frankfurt am Main oder Leipzig.Und immer mehr Menschen kaufen sich ein Auto. Das sieht man zum Beispiel daran, dass Paare sich früher noch ein Auto geteilt haben, heute stehen oft zwei Autos vor der Haustür.

Man sollte auch meinen, dass wir mittlerweile einen Höhepunkt erreicht haben, also was das Fahren betrifft, aber die Zahl der Autos nimmt immer weiter zu.

Prof. Dr. Joachim Scheiner, Technische Universität Dortmund

Die Anzahl der Parkplätze bleibt jedoch die Gleiche, aber warum sind wir denn so versessen auf Parkplätze? Das liegt zum Teil daran, dass wir das Auto an sich als eine Art Armverlängerung unserer Freiheit sehen, zum anderen an einer gänzlich falschen Wahrnehmung:

Es gibt kein Recht am eigenen Auto – und damit auch kein Recht am eigenen Parkplatz.

Prof. Dr. Joachim Scheiner

In Großstädten besitzen bis zu 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner kein eigenes Auto, erzählt Prof. Dr. Scheiner. Und damit wird die Parkplatzangelegenheit zu einer ganz neuen Frage: Wie wird öffentlicher Raum gerecht verteilt?

Eine Möglichkeit wären erhöhte Parkplatzgebühren oder sogenannte Anwohnerparkplätze, die sicherstellen, dass Anwohnerinnen und Anwohner einen Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung finden. Gleichzeitig muss für die Innenstädte das Netz des Nahverkehrs weiter ausgebaut oder Angebote, wie zum Beispiel Carsharing, attraktiver gemacht werden. Grundlegend gesagt, zukünftig muss nicht an der Vergrößerung von Parkplätzen gearbeitet werden, sondern an neuen Mobilitätsangeboten.

Über die Parkplatzsituation in Großstädten und wie dort die Zukunft aussieht, hat detektor.fm-Moderatorin Valerie Zöllner mit Prof. Dr. Joachim Scheiner von der Technischen Universität Dortmund gesprochen.