Parkplätze und Großstädte: Gefühlt stehen die beiden Themen seit Jahrzehnten auf Kriegsfuß miteinander. Immer mehr Menschen ziehen in Großstädte wie Berlin, Frankfurt am Main oder Leipzig.Und immer mehr Menschen kaufen sich ein Auto. Das sieht man zum Beispiel daran, dass Paare sich früher noch ein Auto geteilt haben, heute stehen oft zwei Autos vor der Haustür.
Die Anzahl der Parkplätze bleibt jedoch die Gleiche, aber warum sind wir denn so versessen auf Parkplätze? Das liegt zum Teil daran, dass wir das Auto an sich als eine Art Armverlängerung unserer Freiheit sehen, zum anderen an einer gänzlich falschen Wahrnehmung:
In Großstädten besitzen bis zu 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner kein eigenes Auto, erzählt Prof. Dr. Scheiner. Und damit wird die Parkplatzangelegenheit zu einer ganz neuen Frage: Wie wird öffentlicher Raum gerecht verteilt?
Eine Möglichkeit wären erhöhte Parkplatzgebühren oder sogenannte Anwohnerparkplätze, die sicherstellen, dass Anwohnerinnen und Anwohner einen Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung finden. Gleichzeitig muss für die Innenstädte das Netz des Nahverkehrs weiter ausgebaut oder Angebote, wie zum Beispiel Carsharing, attraktiver gemacht werden. Grundlegend gesagt, zukünftig muss nicht an der Vergrößerung von Parkplätzen gearbeitet werden, sondern an neuen Mobilitätsangeboten.
Über die Parkplatzsituation in Großstädten und wie dort die Zukunft aussieht, hat detektor.fm-Moderatorin Valerie Zöllner mit Prof. Dr. Joachim Scheiner von der Technischen Universität Dortmund gesprochen.