Paul Middelhoff: „Das Netzwerk der Neuen Rechten“

„Die Gefahr wird so schnell nicht verschwinden“

Die Neuen Rechten: Von ihnen wird immer wieder in den Medien berichtet. Aber wer steckt eigentlich dahinter? Wer lenkt und finanziert sie? Und wie gelingt es ihnen, die Gesellschaft zu verändern? Das erklären Paul Middelhoff und Christian Fuchs in ihrem Buch „Das Netzwerk der Neuen Rechten“.

„Über das Ausmaß waren wir verwundert“

Drei Jahre lang waren sie in ganz Europa unterwegs und haben den Neuen Rechten nachgespürt. Sie haben sich mit den Spitzenleuten der Szene getroffen, waren auf Demonstrationen und auf den Spuren von geheimen Spendern. So beschreiben Paul Middelhoff und Christian Fuchs das Netzwerk der Neuen Rechten in ihrem gleichnamigen Buch als Verbindung, die eng zusammenarbeitet und sich ausbreitet. Und zwar überall: Auf der Straße, im Netz, in der Kultur, in den Parlamenten.

Über das Ausmaß der Aktionen und Organisation der Neuen Rechten waren wir verwundert. – Paul Middelhoff, Autor

Die Reportage zeigt, wie es einem Kern von 50 Personen gelingt, die Gesellschaft zu verändern. Ihr trauriges Resümee lautet daher: „Die Gefahr, die vom rechten Rand der Gesellschaft ausgeht, wird so schnell nicht verschwinden.“

Hassmails und Drohungen im Netz

Das zeigt auch die Reaktion auf ihr Buch nach der Veröffentlichung im März. Seitdem bekommen die beiden Zeit-Autoren nämlich Drohungen im Netz. Sie bekommen Hassmails und haben es auf sozialen Medien mit starken Anfeindungen zu tun.

Ganz massiv haben wir diese Ablehnung im Netz erfahren. – Paul Middelhoff

Aber auch schon einige Tage vor der Veröffentlichung hatten neurechte Strategen versucht, die Veröffentlichung des Buchs juristisch zu stoppen. Allerdings ohne Erfolg. Bisher können sie den Autoren keine Fehler nachweisen. Deshalb konnten Paul Middelhoff und Christian Fuchs ihr Buch auch auf der Leipziger Buchmesse vorstellen.

Der Autor Paul Middelhoff war bei uns im Studio und hat mit detektor.fm-Moderator Lars Feyen über „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ gesprochen.

Redaktion: Maria Zahn