Asexuelle Menschen haben kein Verlangen nach sexueller Interaktion. Trotzdem können Personen, die asexuell sind, in einer Beziehung leben.
Asexuelle Menschen haben kein Verlangen nach sexueller Interaktion mit anderen Menschen. Dabei beschreibt „asexuell“ jedoch ein Spektrum, auch Menschen, die selten oder nur unter sehr spezifischen Umständen sexuelles Verlangen empfinden, sind asexuell. Asexualität wurde lange pathologisiert, erst 2004 hat es eine erste wissenschaftliche Studie dazu gegeben. Rund ein Prozent der Studienteilnehmenden hat angegeben, sich noch nie sexuell zu jemandem hingezogen gefühlt zu haben.
Die Selbstbezeichnung asexuell kursiert aber schon seit Ende der 1990er-Jahre im Internet, wo der Begriff ironisch von der Bezeichnung für die nicht-sexuelle Fortpflanzung von Einzellern übernommen wurde. Neben asexuellen Menschen gibt es auch demisexuelle Personen. Der Begriff „demisexuell“ bezeichnet Menschen, die erst eine sexuelle Anziehung verspüren, wenn sie zu der anderen Person eine vertrauensvolle Bindung aufgebaut haben.
Es gibt nicht das eine, klassische Anzeichen oder das eine, immer auftretende Verhaltensmuster, um sagen zu können: Du bist asexuell. Ob eine Person asexuell ist, kann nur sie ganz allein wissen. In dieser Folge hat detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann mit Anna, einer asexuellen Person, gesprochen. Sie heißt eigentlich anders und hat von ihrer Lebensrealität und ihrer Beziehung erzählt. Außerdem hat sie uns erklärt, dass Asexualität und Aromantik zwei ziemlich unterschiedliche Dinge sind. Die Sexualpsychologin Vivian Jückstock ordnet außerdem das Thema Asexualität wissenschaftlich ein.
Diese Folge ist der vierte Teil unserer Themenwoche im Rahmen des Pride Month bei „Zurück zum Thema“. Wir sprechen in dieser Woche unter anderem über Rainbow Washing, das Selbstbestimmungsrecht und darüber, wie queer das Kaiserreich war.