Dear Reader | Jackie Thomae über Lesesucht und Langmut

„Ich bleibe auch im Kino sitzen, wenn ich den Film schlecht finde“

Jackie Thomae bleibt dran, auch wenn es mal nicht so richtig spannend ist. Mascha Jacobs spricht mit ihr über die Art des Lesens und darüber, welche Bücher sie besonders faszinieren.

Dieser Podcast ist eine Kooperation von piqd.de und detektor.fm.


Jackie Thomae, die Vielleserin

Jackie Thomae ist Journalistin und Autorin. Sie hat sie zwei Sachbücher geschrieben, und 2014 ist dann ihr erfolgreicher Debütroman „Momente der Klarheit“ erschienen. Ein guter Start also. 2019 ist dann der Gesellschaftsroman „Brüder“ gefolgt. Damit schaffte sie es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019.

Sie erzählt in diesem Gesellschaftsroman anhand zweier exemplarischer und sehr unterschiedlicher Biografien, „wie wir zu den Menschen werden, die wir in der Mitte unseres Lebens sind“. In dem Roman geht es neben der Sozialisation zweier Brüder, die die Söhne eines senegalesischen Vaters und deutscher Mütter sind, in einer weißen Mehrheitsgesellschaft auch um Männerprobleme, Beziehungen, Pubertät, Clubkultur, das Übersetzen, London, Berlin und Überforderung. Dass es kein Buch ist, das ausschließlich strukturellen Rassismus zeigen will, ist der Autorin wichtig.

Ich behaupte nicht, dass es keinen Rassismus gibt. Sie sind sich auch ihrer Außenseiterposition bewusst, aber die Darstellung dieser Momente obliegt ganz allein mir, das ist das tolle am fiktionalen Arbeiten. Da bin ich, liebe Freunde, Gott.

Jackie Thomae

Für mehr Langmut beim Lesen

Die Autorin plädiert in diesem Gespräch für den Langmut beim Lesen. Ob sie den in ihrer Kindheit und Jugend in der DDR eingeübt hat, welche Leserituale sie bis heute beibehalten hat und wo sie am liebsten liest, darüber spricht Jackie Thomae mit Mascha Jacobs.

Redaktion: Mascha Jacobs

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