Alpha-Journalisten und Eliten

Wie viel Distanz muss sein, wie viel Nähe ist nötig?

Journalisten: kritische, unbestechliche Kontrolleure der Mächtigen? Einer neuen Studie zufolge trifft das nicht zu. Spitzenjournalisten sind demnach zu eng mit denen verbandelt, die sie beobachten sollen. Wir sprechen mit dem Autor der Studie.

Netzwerkanalyse von Alpha-Journalisten

Informantenpflege gehören zu den wichtigsten Aufgaben eines Journalisten. Man muss mehr wissen, als man schreiben kann. Doch wo hört Informantenpflege auf – und wo fängt Kumpelei an?

In einer neuen Studie hat Uwe Krüger die Netzwerke von Journalisten untersucht. Insbesondere untersuchte er die Verbindungen zu Eliten des Landes. Das beeindruckende Ergebnis: Mehr als jeder vierte Journalist hat enge Kontakte zu Eliten, über die er auch berichtet.

Journalist und derjenige, über den er berichten soll, im selben Boot: gefährdet das die kritische Distanz? Oder ermöglicht es mehr Hintergrund in der Berichterstattung? Problematisch wird es besonders dann, wenn der Leser über die Kontakte und Verflechtungen des Journalisten nichts weiß, ihn womöglich als unabhängigen Experten sieht

Journalisten als unabhängige Berichterstatter?

Uwe Krüger fordert mehr Transparenz: Zum Teil sei nicht klar, was bei geheimen Treffen genau passiere und wie sich diese auf die Berichterstattung auswirken könnten. Ein Beispiel: Stefan Kornelius, Ressortleiter der Süddeutschen Zeitung, soll gute Kontakte zur Münchener Sicherheitskonferenz pflegen und einseitig zu Gunsten der Veranstalter berichtet haben.

Wie steht es um den Spitzenjournalismus in Deutschland? Uwe Krüger dazu im detektor.fm-Interview:

Im Rahmen der Trilateralen Komission habe ich Teilnehmerlisten. Was machen die Journalisten dort, die sich verpflichten darüber zu schweigen? Ich weiß nicht, was dort abgelaufen ist.Uwe Krüger 
Journalismus und Eliten: Wie vernetzt darf ein Journalist sein?https://detektor.fm/wp-content/uploads/2013/02/Journalisten_und_Eliten1.mp3

Redaktion