Kritik an Hochschulrankings

Echte Hilfe bei der Studienwahl?

Hochschulrankings sollen bei der Wahl des Studiengangs helfen. Doch die Ranglisten stehen schon länger in der Kritik. Können Zahlen die Qualität eines Studiengangs messen?

Universitäten auf dem Prüfstand

Wo soll ich studieren? Wo gibt es die schönste Bibliothek? Hochschulrankings sollen Studienanfängern bei diesen Fragen helfen. Sie bewerten die Qualität von Studiengängen nach verschiedenen Kriterien. Doch Kritiker bemängeln schon seit Jahren Lücken in der Methodik. Außerdem stimmen die Ergebnisse verschiedener Rankings oft nicht überein. Ganze Fachbereiche, wie zum Beispiel die Soziologie, raten deshalb dazu, Hochschulrankings wie das CHE-Ranking zu boykottieren.

Wie funktionieren Hochschulrankings?

Das CHE-Ranking vergleicht Studiengänge mit der Ampelmethode. Dabei spielen verschiedene Kriterien eine Rolle – etwa die Ausstattung oder die Anzahl angebotener Sprachen. Kombiniert mit Befragungen von Studierenden ergibt sich dann eine Punktzahl. Doch gerade an dieser Stelle sehen Kritiker eine Schwäche der Methode:

Studierende können nur ihre eigenen Studiengänge beurteilen und sie nicht in Relation zu anderen setzen. – Stephan Lessenich, Soziologieprofessor an der LMU München

Gibt es Alternativen?

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie hat soziologischen Instituten empfohlen, sich nicht länger am CHE-Ranking zu beteiligen. Stattdessen verweisen sie auf das Portal studium.org. Anstatt die Qualität eines Studiengangs in Zahlen auszudrücken, werden hier objektive Daten verglichen, wie zum Beispiel die Größe der Institute. Stephan Lessenich rät Studienanfängern außerdem dazu, sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.

Man sollte sich die Unis und die Institute vor der Entscheidung kurz anschauen und vielleicht auch mit Studienfachberatern sprechen. – Stephan Lessenich

Über die Schwächen von Hochschulrankings hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem Soziologieprofessor Stephan Lessenich von der LMU München gesprochen.

Die Lehre ist ein hochkomplexes Geschehen, eigentlich ein sozialer Prozess. Das lässt sich nicht in einfache Indikationen übersetzen, die dann auch noch in eine Rangfolge gebracht werden. Prof. Dr. Stephan Lessenich 

Redaktion: Laura Almanza

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