Hierzulande sterben selten Menschen, wenn Naturkatastrophen wüten. Und dennoch hat der Klimawandel gravierende Folgen für unsere Gesundheit. Für Säuglinge, Alte und Kranke ist das besonders verheerend.
Müssen wir bald häufiger im Bett bleiben? Foto: James Barr | unsplash.com
Zecken, Mücken und Allergien
Neue Ausbreitungsgebiete für Zecken und die asiatische Tigermücke. Extreme Hitzewellen und Allergien auf dem Vormarsch. Der Klimawandel hat heftige Folgen auf die menschliche Gesundheit . Der Verein Netzwerk Klimaherbst aus München warnt mit seinen Informationsveranstaltungen und seiner Lobbyarbeit davor.
Es muss ein Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels entstehen. – Mona Fuchs, Geschäftsführerin des Vereins Netzwerk Klimaherbst
Klimaveränderungen gehen mit schlechterer Luftqualität einher. Der Sommersmog mit seiner hohen Ozonbelastung kann Atembeschwerden und Kopfschmerzen verursachen.
Schimmelpilze schaden der Gesundheit
Der Klimawandel wirkt sich zudem auf Schimmelpilze aus. Forscher vermuten, dass das Zusammenspiel von wärmeren Wintern und starken Niederschlägen deren Wachstum fördert. Schimmelpilzsporen können uns schaden, wenn wir sie einatmen . Außerdem: Die Wasserqualität verschlechtert sich , weil durch die Wärme mehr Keime ins Trinkwasser gelangen können.
Mehr Hautkrebs
Das Risiko für Hautkrebs sei erhöht, weil die vor gefährlicher Strahlung schützende Ozonschicht dünner werde, sagt der Hautarzt Dr. Alexander Zink von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der Technischen Universität München .
Junge und alte sowie kranke Menschen sind besonders von den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels betroffen. In längeren Hitzeperioden sollten sie also besonders darauf achten, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Was kann man tun?
Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums raten dazu, die Feinstaubbelastung zu reduzieren, weniger Fleisch zu essen und die Städte zu begrünen .
detektor.fm -Reporterin Insa van den Berg ist für die Reihe „Mission Energiewende“ in Süddeutschland unterwegs gewesen. Denn dort sind die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels teils schon sehr deutlich zu spüren. Im Gespräch mit Moderator Christian Eichler erzählt sie von ihren Erkenntnissen.
Musik: Never Dying – Scott Buckley (CC BY 4.0 )
„Mission Energiewende“ ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF
Wie kann man sich vor Zecken schützen?
1. Unterholz und hohe Gräser meiden.
Wer auf den hellen und geräumten Waldwegen bleibt, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenstichs deutlich. Meiden Sie also Gebüsch, Unterholz oder hohe Gräser.
2. Tragen Sie geschlossene und helle Kleidung.
Ihre Haut sollte größtenteils bedeckt sein. Feste Schuhe oder Gummistiefel, lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln machen es Zecken schwer. Auf heller Kleidung erkennt man die Tierchen zudem schneller.
3. Schützen Sie sich durch Zeckenschutzmittel.
Neben speziellen Zeckenschutzmitteln gibt es auch Naturstoffe wie beispielsweise Lavendel- und Nelkenöl, die das Risiko eines Zeckenbefalls vermindern können. Lavendelöl sollte dafür auf Schuhe und Strümpfe geträufelt werden.
4. Suchen Sie nach einem Spaziergang Ihre Kleidung und Ihren Körper nach Zecken ab.
Man sollte möglichst schnell den ganzen Körper (besonders die Kniekehlen, Achselhöhlen und im Schritt) absuchen und die Kleidungsstücke, vor allem Strümpfe, wechseln. Junge Zecken sind übrigens sehr klein (0,5 mm) und gelegentlich nur schwer zu erkennen.
5. Besondere Regeln für das Entfernen
Je schneller man die Zecke entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Hat sie gestochen, sollte man sie nie mit Öl, Klebstoff oder Creme ersticken. Vielmehr entfernt man sie mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte. Man packt das Tierchen dabei an seinem Saugrüssel (unmittelbar an der Hautoberfläche) und hebelt sie vorsichtig heraus. Nicht quetschen, da sich sonst das Infektionsrisiko erhöht. Die Stichstelle sollte danach gewaschen und mit Alkohol desinfiziert werden.
6. Schützen Sie Ihre Haustiere.
Am besten schützen Sie die Tiere durch entsprechende Mittel aus der Apotheke oder vom Tierarzt. Wenn nicht, sollten Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nach einem Aufenthalt im Freien unbedingt auf Zecken absuchen.
Quelle: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
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