Unsere Großeltern haben auch Dates gehabt. Im 21. Jahrhundert aber gestalten wir den Prozess des Kennenlernens immer effektiver. Fragt sich nur, ob wir damit auch die Romantik killen? Warum Dating immer auch Emanzipation ist, weshalb das Date so eine wichtige Rolle im Kapitalismus einnimmt, was das alles mit unserer Arbeitswelt und der Sprache des Neoliberalismus zu tun hat und wieso wir Tinder & Co. eine „Revolution von unten“ zu verdanken haben, das erklärt die Historikerin Moira Weigel im Interview.
Wir mögen das ausblenden und vielleicht nicht wahrhaben, aber: Unsere Großeltern hatten auch Sex. Und Dates. Und auch deren Eltern hatten Angst, dass technische Innovationen die Jugend verrohen könnten.
Neu ist das nicht. Aber neu ist, dass Dating heute etwas ganz anderes ist als früher. Denn wir haben es geschafft, die Risiken und den Aufwand immer weiter zu minimieren.
Das Finden und Kennenlernen ist heute mit ein paar Klicks möglich. Tinder, Lovoo, OkCupid & Co haben all das bequemer denn je gemacht. Doch auch romantischer? Haben wir bessere Beziehungen, seit wir sie schneller finden können?
Moira Weigel sagt: Nein. Wir mögen anders daten als unsere Großeltern – aber nicht besser. Und technische Innovation ist auch nix Neues.
Moira Weigel ist Historikerin in Yale und hat mit ihrem Buch „Labor of Love – The Invention of Dating“ untersucht, wie sich Dating unter historischer und wirtschaftlicher Perspektive verändert – und wo nicht.
Warum Dating eine „Revolution von unten“ ist? Was das mit Emanzipation und Feminismus zu tun hat? Und wo der Zusammenhang zwischen unserer Arbeit, der Sprache des Neoliberalismus und modernem Dating ist?
Das und mehr haben wir Moira Weigel im aktuellen „brand eins Magazin zum Hören“ gefragt. Das Interview gibt’s hier im englischen Original zu hören – mit deutscher Übersetzung kann man Moira Weigel in der aktuellen Ausgabe des brand eins Magazins zuhören.
Moira Weigel haben wir für das aktuelle „brand eins Magazin zum Hören“ interviewt und dort auszugsweise und mit deutscher Übersetzung gesendet.
Das Interview stellen wir hier in einer längeren Fassung im englischen Original bereit – als Dankeschön dafür, dass das „brand eins Magazin“ in so kurzer Zeit auf Platz 2 der deutschen iTunes Podcast Charts geklettert ist.
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