Musikmagazin Intro gibt auf

„Es flossen Schnaps und Tränen“

27 Jahre lang hat das Musikmagazin Intro die Popkultur geprägt. Im Sommer erscheint nun die letzte Ausgabe. Wehmut und Nostalgie vermischen sich bei den Lesern und auch in der Redaktion.

Das traurige Outro für Intro

Das war’s für das Musikmagazin Intro. Am Ende sind es wirtschaftliche Gründe, die das Musikmagazin zur Aufgabe zwingen. Die kostenlose Zeitschrift kann sich mit Anzeigen alleine nicht mehr finanzieren. Und auch die Einnahmen aus dem Webangebot reichen nicht aus, um die Printausgabe am Leben zu halten.

Bei einem Magazin wie Intro hat man jetzt auch nicht das Budget, wie es wahrscheinlich ein Gruhner und Jahr-Heft hat. Wir haben eigentlich schon versucht, an allen Ecken und Kanten irgendwie zu sparen. Aber die Entwicklungen auf dem Markt sind einfach so verheerend, dass man sagen muss: Das wird so nichts mehr. – Daniel Koch, Intro-Chefredakteur

Vor wenigen Wochen hatte schon das Lifestyle-Magazin Neon verkündet, dass es seinen Betrieb einstellen wird. Zur Popkultur in Deutschland haben beide Magazine maßgeblich beigetragen. Während Neon sich mehr oder weniger dringende Lebensfragen stellte, versuchte Intro, die Musik über das Auge in die Köpfe seiner Leser zu bringen.

Lücke in der Medienlandschaft

Viele Leser haben ihre ganz persönlichen Erinnerungen an das Magazin. So mancher hat dank des Blattes seinen musikalischen Horizont und seine Musiksammlung immens erweitert. Für die Fans des Magazins hinterlässt es nun eine große Lücke. Da ist es schon fast zynisch festzustellen, dass das Blatt nun auch Mitglied im „27 Club“ sein wird.

Wie Intro-Chefredakteur Daniel Koch das Ende des Magazins sieht und wie der Name vielleicht doch weiterleben könnte, hat er mit detektor.fm-Moderator Jakob Bauer besprochen.

Alle hier im Hause haben den Spirit, dass sie sagen: Okay, wir heulen jetzt nicht die ganze Zeit rum, sondern machen da noch ein ordentliches Ende draus.Intro-Chefredakteur Daniel Koch 

Redaktion: Patrick Ehrenberg