Netzhelden | Die Ähnlichkeit nach langen Beziehungen

Das doppelte Beziehungslottchen

Über die Jahre übernehmen wir nicht nur Marotten unserer Beziehungspartner. Nein, es geht sogar soweit, dass wir uns im Aussehen mit der Zeit immer mehr ähneln. Warum ist das so? Das erklären uns die Kollegen von ze.tt.

Dass Hund und Besitzer sich mit der Zeit angeblich immer ähnlicher werden sollen, ist ja bekannt. Aber auch in langen Beziehungen sollen sich die Partner immer ähnlicher werden. Und das nicht nur in ihren Verhaltensweisen. Nein, auch optisch nähern sich die Pärchen einander an.

Jedes gemeinsame Lachen ein gemeinsames Fältchen

Lebt man über längere Zeit zusammen, teilt man in der Regel auch die Gefühle. Gemeinsames Lachen, gemeinsames Ärgern, gemeinsames Trauern. Und diese Emotionen hinterlassen ihre Spuren in den Gesichtern beider Partner. Hinzu kommt noch der Effekt der unbewussten, sozialen Mimikry. Soll heißen: Menschen neigen unbewusst dazu, Verhaltensweisen von Menschen aus ihrer Umgebung zu kopieren. In der Beziehung sieht das dann so aus, dass man anfängt, die Sprachmelodie des Freundes zu übernehmen oder ähnlich die Stirn zu runzeln wie die Partnerin.

Am Ende lieben wir uns selbst am meisten

Eine weitere Erklärung, warum sich Pärchen oft ähnlich sehen, liegt bereits in der Partnerwahl. Wir finden schlicht Menschen attraktiv, die uns in gewisser Weise ähnlich sind. Seien es der Intellekt, die Interessen oder eben das Äußere. Der Grund dafür besteht darin, dass wir unbewusst unsere eigenen Gene weitergeben wollen. Und das geht am besten mit einem Partner, der uns möglichst ähnlich sieht.

Beziehungen – glücklich dank Ähnlichkeit?

Laut einer Studie des Psychologen Robert Zajonc sind Partner umso glücklicher in ihren Beziehungen, desto ähnlicher sie sich sind. Ungeklärt ist dabei die Ursache. Bin ich glücklicher in meiner Beziehung, weil ich meiner Freundin ähnlich sehe? Oder sieht mir mein Freund so ähnlich, weil wir glücklich in unserer Beziehung sind?

Warum wir uns über die Jahre in unseren Beziehungen immer ähnlicher werden, im Verhalten und Äußerlich, daüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Philipp Kienzl von ze.tt, dem Online-Magazin der Zeit gesprochen.

Wenn man Emotionen teilt, bewegt man auch die gleichen Gesichtsmuskeln. Und dadurch entstehen auch die gleichen Grübchen und Fältchen im Gesicht.Philipp Kienzl 

Redaktion: Pascal Anselmi