Von zu Hause aus arbeiten, nebenbei den Haushalt machen und in weniger Stunden mehr abliefern als vom Büro aus. Das verspricht Arbeit 4.0.
Sebastian Hummel ist 27 Jahre alt und arbeitet für die Telekom in Hamburg als IT-Systemelektroniker im Support. Einen Tag pro Woche fährt er ins Büro, die anderen vier arbeitet er von zu Hause aus. Er spart den langen Arbeitsweg von 60 bis 90 Minuten durch den Hamburger Stadtverkehr und kann sich den Tag flexibel einteilen.
Das ist ein ganz anderer Schnack, wenn man zuhause aufsteht, einen Kaffee trinkt und sich an den PC setzt und den ersten Kunden anruft. Da ist man total ausgeglichen und hat keinen Stress. Man kriegt wesentlich mehr hin in kürzerer Zeit und die Work-Life-Balance nimmt auf jeden Fall positiv zu. – Sebastian Hummel, IT-Systemelektroniker im Support bei der Telekom
Er sagt, er ist durch Arbeit 4.0 deutlich leistungsfähiger. Das wiederum führe zu Zufriedenheit auf allen Ebenen. Bei ihm, seinem Arbeitgeber und bei den Kunden. Jeder Mensch ist anders und auch in einer anderen Arbeitsumgebung produktiv, das zeigt das Beispiel von Sebastian.
Die Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit, diese Diversität auszubauen und auszuleben. Das heißt, egal ob ich im klassischen Homeoffice sitze, in einer Lounge oder sogar von einer Urlaubsregion aus arbeite – vormittags arbeiten, nachmittags am Strand – das ist vollkommen egal. Jeder muss wissen, was für ihn das Beste ist. – Dr. Ole Wintermann, betreut das Programm „Unternehmen in der Gesellschaft“ der Bertelsmann Stiftung
Unsere bisherige Arbeitswelt ist gekennzeichnet durch Zuständigkeiten und Rollen, durch Abteilungen, Abgrenzung durch Wettbewerb, durch Ellbogen. In der neuen Welt der Arbeit geht es um Zusammenarbeit, Teilen, um Sachbezogenheit und transparente Kommunikation auf Augenhöhe.Dr. Ole Wintermann
Ferner erklärt Dr. Ole Wintermann, dass die Möglichkeit, mobil arbeiten zu können, immer mehr zum harten Faktor wird. Arbeitnehmer im Wohnzimmer arbeiten zu lassen, wird zukünftig nicht mehr Luxus sein, sondern eine Voraussetzung, um als Unternehmen überhaupt überleben zu können.
Über die Veränderung der Arbeitswelt im digitalen Zeitalter, ob Fünftagewoche und Achtstundentag Auslaufmodelle sind, was Unternehmen nun ihren Arbeitnehmern bieten sollten und warum Kreative, Introvertierte und vor allem Frauen ganz besonders von Arbeit 4.0 profitieren, bespricht detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Dr. Ole Wintermann von der Bertelsmann Stiftung.
Unser erster runder Geburtstag. Das feiern wir! Mit euch.
Samstag, 16. November 2019, Leipzig (Täubchenthal)