Ist Rechtspopulismus in Deutschland salonfähig geworden?

„Wie Sarrazin auf Speed“, „an der Grenze zur Volksverhetzung“, oder „Titanic-Satire auf neokonservative Positionen“ – das sind die Kommentare zum neuen Buch von Akif Pirinçci. Trotzdem wird nach nur zwei Wochen bereits die vierte Auflage gedruckt.

Wieder einmal schlägt ein Sachbuch hohe Wellen. In „Deutschland von Sinnen“ wettert Akif Pirinçci schon im Untertitel gegen den „irren Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer“ und landet damit einen Bestseller. Es folgen Thesen gegen vermeintlich faule Einwanderer, feige Politiker und gegen die Integrationspoltik im Allgemeinen.

Klaus Ahlheim 

Das erinnert an Thilo Sarrazin und schlägt in die gleiche Kerbe der „Wird man ja mal sagen dürfen“-Mentalität. Die NPD bot Sarrazin 2010 sogar einen Beraterposten im Parteivorstand an. Bei der Europawahl im Mai befürchten Experten einen Wahlerfolg der rechtspopulistischen Parteien.

Ist der Rechtspopulismus salonfähig und in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Wer kauft die Bücher von Sarrazin und Co.? Darüber haben wir mit Klaus Ahlheim gesprochen. Er ist bis 2007 Professor für politische Erwachsenenbildung an der Universität Duisburg-Essen gewesen und hat ein Buch über Thilo Sarrazin und den „Extremismus der Mitte“ geschrieben.

25 bis 30 Prozent der Deutschen, das haben verschiedene Studien […] gezeigt, haben eine fremdenfeindliche Grundstimmung. Sie lehnen Fremde als lästig, störend und schädlich für Deutschland und seine Ökonomie ab. – Klaus Ahlheim