Stadtgespräch | Klaviere in München

„Play me, I’m yours“

Ein weltweites Kunst- und Kulturprojekt ist in München zu Gast: Überall in der Stadt stehen bunt gestaltete Klaviere, die zum Spielen und Musiklauschen einladen. Wie kommt das bei den Münchnern an?

Klaviere auf der ganzen Welt verteilt

„Play me, I’m yours“ nennt sich das Projekt, das gerade in München Halt macht. Vor acht Jahren hat der Brite Luke Jerram die Aktion ins Leben gerufen. Seitdem sind schon über 1.500 Klaviere in über 50 Städten weltweit aufgestellt gewesen.

Die Idee dahinter: Menschen zusammenbringen. Mitten in der Stadt einen Ort zu schaffen, an dem die Leute innehalten, kurz die Anonymität des Alltags verlassen und gemeinsam ein paar fröhliche Minuten mit Musik verbringen.

Im Vorhinein werden die Klaviere von Künstlern oder Privatleuten gestaltet. Wer sich lieber anders an dem Projekt beteiligen will, kann das per Geldspende oder mit einem alten Klavier tun, das an das Projekt abgegeben wird.

München macht Musik

Schon zum vierten Mal stehen die Klaviere in München. Im vergangen Jahr kam die Aktion so gut an, dass sie in diesem September wieder stattfindet.

Es gibt Leute, die extra aus Nürnberg oder Karlsruhe anreisen. – Clara Muth, die urbanauten

Das "Swing me, I'm yours"-Klavier wurde von der Schreinerin Katrin Bauerschmidt gestaltet und steht im Rosengarten an der Isar in München. 

Hauptsächlich beteiligt sind in diesem Jahr die Handwerkskammer München und Oberbayern, der Verein Isarlust, „Musik mit Kindern München e.V.“ und die urbanauten, eine Art Denkfabrik, die sich vor allem um Kunst- und Kulturprojekte und alternative Stadtnutzung kümmert.

In der ganzen Stadt stehen insgesamt 17 Klaviere. Eines davon befindet sich zum Beispiel vor dem Landtag, ein anderes am Gasteig. Und auch Durchreisende können die Aktion bewundern und mitmachen, denn auch am Flughafen lädt ein Klavier zum Spielen ein.

Wie die Münchener die Musik-Aktion aufnehmen und wer in diesem Jahr an der Gestaltung der Klaviere in München beteiligt war, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Clara Muth von den urbanauten gesprochen.

Wir wollten die Klaviere gestalten, weil wir nicht nur Musik in den öffentlichen Raum bringen wollten, sondern auch eine Botschaft über die Kunst und man sich dann auch nochmal mehr mit den Klavieren identifiziert.Clara Muth 

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