Was wichtig wird | Umstrittene Gedenksäule des ZPS

Politische Schönheit?

Das Zentrum für politische Schönheit – kurz ZPS – provoziert wieder und stellt die Asche ermordeter Juden aus. An den Betroffenen geht das jedoch vorbei, sagen Kritiker.

ZPS  provoziert (wieder)

Das „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) macht mal wieder von sich reden. Und zwar mit einer Gedenksäule. Diese wurde am Montag vor dem Reichstagsgebäude aufgestellt und soll angeblich die Asche von Ermordeten in deutschen Konzentrationslagern während des Nationalsozialismus enthalten.

Wenn man mal länger drüber nachdenkt, ist das jetzt bislang die einzige Aktion von denen, wo ich wirklich sagen würde: Das ging jetzt gar nicht, beziehungsweise das hat auch seinen Zweck nicht erfüllt. – Elke Buhr, Chefredakteurin Monopol-Magazin

Nicht zum ersten Mal steht das Künstlerkollektiv in der Kritik. Diesmal jedoch von Seiten der Betroffenen.

An den Betroffenen vorbei

Insbesondere der Zentralrat der Juden und auch einige andere jüdische Organisationen kritisierten die Aktion. Zwar seien die Proteste gegen das Erstarken der extremen Rechten begrüßenswert, aber die mögliche Störung der Totenruhe verstößt gegen das jüdische Religionsgesetz.

Bei so etwas ist es entscheidend, das mit den Betroffenen zusammen zu machen.Elke Buhr 

Am Mittwoch hat auch das ZPS Fehler eingeräumt. Auf der Website der Gruppe ist jetzt eine Entschuldigung zu lesen: „Wir bedauern aufrichtig, dass wir den zentralen Wirkungsaspekt unserer Arbeit nicht im Vorfeld erkannt haben.“

Über die Grenzen der Kunst hin zur Geschmacklosigkeit spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Elke Buhr vom Monopol-Magazin.


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