Besteuerung von Lebensmitteln mit Zucker

Wenn ein Löffelchen voll Zucker…

Mary Poppins und Thomas Gottschalk sind dem Zauber des Zuckers verfallen. Die SPD widerum sieht im Zucker eine Gefahr für die Gesundheit und diskutiert deshalb die Mehrwertsteuer zuckerhaltiger Lebensmittel von sieben auf 19 Prozent. In Finnland, Ungarn und Frankreich gibt es bereits eine richtige Zucker-Fett-Steuer.

Höhere Mehrwertsteuer auf Süßwaren

In Deutschland gilt jeder Zweite als übergewichtig und fast 1,9 Millionen Kinder als dick. Die Sozialdemokraten sehen die Ursache des Problems bei den ermäßigten Steuersätzen für Süßwaren in Deutschland und fordern daher eine höhere Mehrwertsteuer auf Lebensmittel mit viel Zucker. Ein Sprung von sieben auf 19 Prozent soll dabei helfen, um Verbraucher künftig vom Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel abzuschrecken.

Dahinter steckt generell die Idee der „Zucker-Fett-Steuer“. Mit hohen Steuern für Zucker und Fett und gleichzeitig niedrigen Steuern für Obst und Gemüse soll der Trend zum Übergewicht gestoppt werden. Außerdem sollen damit nahrungsbedingte Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 bekämpft werden.

Debatte um Zucker-Fett-Steuer

Die Sprecherin der Sozialdemokraten im Bundestag, Elvira Drobinski-Weiß, betont, dass die Besteuerung von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln nicht mehr als Tabu gelten dürfe. Mit dieser Aussage schließen sich die Sozialdemokraten grundsätzlich dem Gedanken an, der hinter der sogenannten Zucker-Fett-Steuer in anderen europäischen Ländern steht. Zucker gilt demnach nicht mehr allein als ein Zusatz in Lebensmitteln, sondern wie Nikotin und Alkohol als ein Genussmittel. Für die Deutsche Diabetes Gesellschaft ist eine Zucker-Fett-Steuer eine präventive Maßnahme für eine gesündere Gesellschaft. Der Vorschlag der SPD wird auch von der Deutschen Diabetes Hilfe mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen.

Die Politik und Gesellschaft haben die Aufgabe zur Gefahrenabwehr. – Stefanie Gerlach, Leiterin für Gesundheitspolitik von diabetesde.org

Eine Limo-Steuer aus Mexiko

Länder wie Dänemark und Mexiko machen vor, dass durch eine seperate Zucker-Fett-Steuer zusätzliches Geld eingenommen werden kann. Mit dem Geld wird dann die Gesundheit der Bevölkerung gefördert. Eine Steuer auf Limonade in Mexiko hat innerhalb eines halben Jahres dazu geführt, dass der Verbrauch auf circa 10-15 Prozent gesunken ist.

Über die Idee der Zucker-Fett-Steuer hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit der Leiterin für Gesundheitspolitik bei diabetesde.org von der Deutschen Diabetes-Hilfe, Dr. Stefanie Gerlach, gesprochen.

Redaktion: Hannah Ziegler

Mary Poppins: „Wenn ein Löffelchen voll Zucker“