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Wie betroffen sind Kinder und Familien?

Die Corona-Pandemie scheint langsam auszulaufen. Doch die Long-Covid-Erkrankten bleiben. Wie stark betroffen sind Kinder und Jugendliche?

Long Covid bei Kindern unterschätzt?

Die Zahl der am Corona-Virus Erkrankten geht stetig zurück. Bald soll auch die Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr komplett abgeschafft werden. Doch bei vielen Menschen zieht sich die Erkrankung mehrere Monate lang. Lange Zeit wurden Kinder in der Long-Covid-Diskussion vernachlässigt, da viele annahmen, dass Kinder davon nicht so stark betroffen wären. Doch bei einer Studie der TU-Dresden kam heraus, dass viele Kinder und Jugendliche noch mindestens drei Monate nach der Infektion Probleme hatten. Vor allem langanhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und Husten sind Symptome, die Kinder noch lange Zeit plagen.

In schweren Fällen kann es dazu führen, dass die Kinder nicht mehr in der Lage sind, die Schule zu besuchen.

Dr. Roland Helling, Funktionsoberarzt an der Uniklinik Freiburg

Foto: Patrick Seeger

Die familiäre Belastung kommt hinzu

Ein schwerer Long-Covid-Verlauf beeinträchtigt Kinder und Jugendliche dabei extrem stark in ihrem Alltag. Sie können oftmals nicht zur Schule gehen, da sie sich nicht für längere Zeit konzentrieren können. Auch sportlichen Aktivitäten können die Kinder und Jugendlichen nicht mehr nachgehen, da sie viel zu erschöpft sind.

Long Covid kann auch die Dynamiken in einer Familie beeinflussen. Zum Beispiel, wenn dem Kind nicht geglaubt wird, dass es wirklich erkrankt ist — ob von Ärztinnen und Ärzten oder der eigenen Großmutter.

Eine Corona-Infektion kann man mit einem Test nachweisen, aber wenn dann Long Covid kommt, wird es oftmals sehr schwer fassbar.

Agathe Schwarzinger, Familienpsychologin

Warum fällt die Long-Covid-Diagnose bei Kindern so schwer? Und wie kann die Erkrankung behandelt werden? Das hat detektor.fm-Moderatorin Lina Kordes Dr. Roland Helling gefragt. Er ist Funktionsoberarzt an der Uniklinik Freiburg. Welche Auswirkungen eine solche Erkrankung des Kindes auf die Familie haben kann, erzählt uns Agathe Schwarzinger. Sie ist Familienpsychologin in Wien.