Long Covid bei Kindern unterschätzt?
Die Zahl der am Corona-Virus Erkrankten geht stetig zurück. Bald soll auch die Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr komplett abgeschafft werden. Doch bei vielen Menschen zieht sich die Erkrankung mehrere Monate lang. Lange Zeit wurden Kinder in der Long-Covid-Diskussion vernachlässigt, da viele annahmen, dass Kinder davon nicht so stark betroffen wären. Doch bei einer Studie der TU-Dresden kam heraus, dass viele Kinder und Jugendliche noch mindestens drei Monate nach der Infektion Probleme hatten. Vor allem langanhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und Husten sind Symptome, die Kinder noch lange Zeit plagen.
Die familiäre Belastung kommt hinzu
Ein schwerer Long-Covid-Verlauf beeinträchtigt Kinder und Jugendliche dabei extrem stark in ihrem Alltag. Sie können oftmals nicht zur Schule gehen, da sie sich nicht für längere Zeit konzentrieren können. Auch sportlichen Aktivitäten können die Kinder und Jugendlichen nicht mehr nachgehen, da sie viel zu erschöpft sind.
Long Covid kann auch die Dynamiken in einer Familie beeinflussen. Zum Beispiel, wenn dem Kind nicht geglaubt wird, dass es wirklich erkrankt ist — ob von Ärztinnen und Ärzten oder der eigenen Großmutter.
Warum fällt die Long-Covid-Diagnose bei Kindern so schwer? Und wie kann die Erkrankung behandelt werden? Das hat detektor.fm-Moderatorin Lina Kordes Dr. Roland Helling gefragt. Er ist Funktionsoberarzt an der Uniklinik Freiburg. Welche Auswirkungen eine solche Erkrankung des Kindes auf die Familie haben kann, erzählt uns Agathe Schwarzinger. Sie ist Familienpsychologin in Wien.