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Wie führe ich ein rassismuskritisches Leben?

Alltagsrassismus findet überall und meist unbewusst statt. Wie kann rassismuskritisches Leben aussehen, Tupoka Ogette?

Alltagsrassismus findet oft unbewusst statt

Offener Rassismus ist eine eindeutige Sache. Viele Menschen denken bei dem Wort schnell an Nazis, Hass und Gewalt. Nicht zu Unrecht. Aber: Rassismus tritt auch unbeabsichtigt und unterschwellig auf — zum Beispiel in der Schule, auf der Arbeit oder in der Freizeit. Und auch wenn Gedanken und Vorurteile oft keine Diskriminierungsabsicht haben, sind sie trotzdem rassistisch. Für Alltagsrassismus gibt es nur wenig Bewusstsein. Im nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor hat nur knapp die Hälfte angegeben, dass man in einer rassistischen Gesellschaft lebe. Dass die meisten Leute mitunter rassistisch sind, glauben keine 40 Prozent.

Das Gespräch über Rassismus – das ist wie ein Muskel, den wir als Gesellschaft nicht trainiert haben.

Tupoka Ogette, Autorin und Trainerin für Antirassismus

Foto: China Hopson

Wie lässt sich mehr Bewusstsein schaffen?

Wie Rassismus zu Tage tritt, geht oft unter. Nur wenige weiße Menschen sind sich bewusst, welche Privilegien sie gegenüber People of Color im Alltag genießen. Sie werden nicht ständig mit ihren äußerlichen Merkmalen, wie Haut- oder Haarfarbe, konfrontiert.

Wie rassistische Denkmuster erkannt werden können und wie ein rassismuskritisches Leben aussehen kann, weiß die Autorin Tupoka Ogette. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt geht es um Scham, Reflektion und sichere Räume. Ogette ist seit vielen Jahren als Trainerin im Bereich Rassismuskritik tätig und führt dazu Workshops durch. Zuletzt ist ihr Buch „Und jetzt du! Rassismuskritisch leben“ erschienen.