In Madagaskar sind über eine Millionen Menschen von der schlimmsten Hungersnot seit 40 Jahren betroffen. Etwa 14 000 Menschen lschweben durch Unterernährung in Lebensgefahr. Woran scheitert der Kampf gegen den Hunger?
Während in Deutschland jedes Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, leiden Menschen in anderen Ländern, wie in Madagaskar, an einer Hungersnot. Im Süden des ostafrikanischen Inselstaats hat es in den letzten vier Jahren gar nicht bis kaum geregnet.
Der Regenmangel hat die Böden in dem tropischen Inselstaat staubig und unfruchtbar gemacht. Während in Madagaskar auf neuen Regen gehofft wird, der nicht vor Mai zu erwarten ist, müssen sich die Menschen von dem Wenigen, was noch da ist ernähren. In ihrer Verzweiflung essen die Menschen Kakteenfrüchten, mit Tamarindensaft gemischtem Lehm, Heuschrecken und Blätter.
Laut Welthunger-Index 2021 hat sich die Hungersituation in zehn Ländern mit mäßigen, ernsten oder sehr ernsten Hungerwerten seit 2012 verschlechtert. Die Corona-Situation gestaltet die Hilfe von NGOs und Hilfsorganisationen zunehmend schwierig. Auch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verstärken die Hungersnöte. Neben Corona verschärfen vor allem auch die Folgen des Klimawandels und gewaltsame Konflikte den Hunger weltweit.
Wie ist die Situation in Madagaskar? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Kenneth Bowen. Er ist Landesdirektor der Welthungerhilfe in Madagascars Hauptstadt Antananarivo. Außerdem spricht er mit der Pressesprecherin von UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, über strukturelle Probleme in der Bekämpfung von Hunger.