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Was tröstet Eltern von Sternenkindern?

Kinder, die vor oder kurz nach der Geburt sterben, nennt man Sternenkinder. Für ihre Eltern ist es oft schwer, mit so einer schmerzhaften Erfahrung umzugehen. Gibt es Wege, um ihre Trauer zumindest etwas zu lindern?

Was sind Sternenkinder?

Manchmal liegen Geburt und Tod nah beieinander: Es gibt Kinder, die bereits im Mutterleib sterben oder nur kurz auf der Welt sind. In medizinischen Kreisen spricht man dann von einer Fehlgeburt. Wenn das Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche stirbt oder über 500 Gramm wiegt, spricht man von einer Totgeburt.

Umgangssprachlich heißen solche Kinder „Sternenkinder“. Dieser Begriff stellt weniger den Tod, sondern das Neugeborene selbst in den Vordergrund. Außerdem drückt er die Vorstellung aus, dass die Kinder nach ihrem Tod in den Himmel kommen.

Nichts und niemand ist hier schuld. Die Hilfe wird am Ende nur sein, dass man die Ursache erforscht, dass man der Situation nachgeht, wenn es dazu kam, um es möglichst im Wiederholungsfall zu vermeiden.

Klaus Doubek, Vize-Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte

Foto: BVF

Ein schwerer Abschied

In Deutschland kommt bei ungefähr zwei bis drei von 1 000 Geburten das Baby tot auf die Welt. Das kann verschiedene Gründe haben, wie etwa eine Infektion der Plazenta oder das verfrühte Platzen der Fruchtblase. Manchmal wissen die Eltern schon im Voraus, dass ihr Kind nicht leben wird. Manchmal verstirbt es ganz plötzlich.

In jedem Fall beginnt für die Eltern dann eine sehr schmerzvolle Zeit, in der sie ihre Trauer verarbeiten müssen. Dabei kann es hilfreich sein, sich nach der Geburt Zeit für einen Abschied zu nehmen. Zum Beispiel können ehrenamtliche Sternenkind-Fotografen und -Fotografinnen die letzten Momente der Eltern mit ihrem Sternenkind festhalten.

Es ist gut, dass man diese Fotos zum Erinnern hat, auch sehr wichtig als Beweis: Das ist nicht einfach eine fehlgeschlagene Schwangerschaft oder eine Blutung, sondern dieses Kind war da. Das hilft beim Begreifen.

Jasmin Schreiber, Schriftstellerin und ehrenamtliche Sternenkind-Fotografin

Foto: Jasmin Schreiber

Inwiefern können solche Bilder den Eltern von beim Trauern helfen? Das fragt detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt die Schriftstellerin Jasmin Schreiber. Sie arbeitet als Sternenkind-Fotografin. Klaus Doubek, Gynäkologe und Vize-Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, erklärt außerdem, wie das medizinische Personal den Betroffenen nach dieser schmerzhaften Erfahrung zur Seite stehen kann.