Was sind Sternenkinder?
Manchmal liegen Geburt und Tod nah beieinander: Es gibt Kinder, die bereits im Mutterleib sterben oder nur kurz auf der Welt sind. In medizinischen Kreisen spricht man dann von einer Fehlgeburt. Wenn das Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche stirbt oder über 500 Gramm wiegt, spricht man von einer Totgeburt.
Umgangssprachlich heißen solche Kinder „Sternenkinder“. Dieser Begriff stellt weniger den Tod, sondern das Neugeborene selbst in den Vordergrund. Außerdem drückt er die Vorstellung aus, dass die Kinder nach ihrem Tod in den Himmel kommen.
Ein schwerer Abschied
In Deutschland kommt bei ungefähr zwei bis drei von 1 000 Geburten das Baby tot auf die Welt. Das kann verschiedene Gründe haben, wie etwa eine Infektion der Plazenta oder das verfrühte Platzen der Fruchtblase. Manchmal wissen die Eltern schon im Voraus, dass ihr Kind nicht leben wird. Manchmal verstirbt es ganz plötzlich.
In jedem Fall beginnt für die Eltern dann eine sehr schmerzvolle Zeit, in der sie ihre Trauer verarbeiten müssen. Dabei kann es hilfreich sein, sich nach der Geburt Zeit für einen Abschied zu nehmen. Zum Beispiel können ehrenamtliche Sternenkind-Fotografen und -Fotografinnen die letzten Momente der Eltern mit ihrem Sternenkind festhalten.
Inwiefern können solche Bilder den Eltern von beim Trauern helfen? Das fragt detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt die Schriftstellerin Jasmin Schreiber. Sie arbeitet als Sternenkind-Fotografin. Klaus Doubek, Gynäkologe und Vize-Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, erklärt außerdem, wie das medizinische Personal den Betroffenen nach dieser schmerzhaften Erfahrung zur Seite stehen kann.