Freistunde | Der Körper als Marktplatz – Warum diese Gesellschaft Hebammen braucht

„Geburt ist keine Krankheit.“ Für viele ein unerhörter Satz. Er kommt von der Weltgesundheitsorganisation WHO – und weist auf ein Problem hin: das Abhandenkommen der Hebamme in unserer Gesellschaft aus berufspolitischen Gründen. Gedanken zu einer Frage, die die ganze Gesellschaft betrifft.

„Wie wollen Sie leben?“ – Ein Essay zum Internationalen Hebammentag

Hebammen verstehen eine Geburt nicht als Krankheit. Im Normalfall gilt eine Geburt für sie als ein gesunder, vitaler Vorgang.

In der Klinik wie zuhause betreuen Hebammen die Geburt. Doch Unterbezahlung und explodierende Kosten gefährden ihre Arbeit, sowohl in der Klinik als auch außerklinisch. Zeigen uns aber gerade Hebammen etwas, das wir im Streben nach Sicherheit immer mehr verlieren: das Vertrauen in die Eigenständigkeit des Einzelnen?

Verlieren wir das Wissen um einen natürlichen Umgang mit Schwangeren?

Fragen, die sich Anke Bastrop anläßlich des Internationalen Hebammentages am 5. Mai gestellt hat. Als Autorin befaßt sie sich mit der Geburt – und als zweifache Mutter wirft sie einen persönlichen Blick auf die Rolle der Hebamme.

„Wie wollen Sie leben?“ – Ein Radioessay mit Briefen von Frauen an ihre Hebammen und Gedichten von Anke Bastrop.

 


Was kostet eine Geburt?

Quelle: Deutscher Hebammenverband, Oktober 2010

 


 

das bin ich das ist der Wagen den ich schiebe

das das Kissen in dem es schläft

das bin ich das ist mein Kind, ein gerade neu

entdeckter Komet

gebettet in ein weißes Kissen

wir kreisen auf den Bahnen die nichts wissen

 

Anke Bastrop

 


 

Mit freundlicher Genehmigung von Toni Harman und Alex Wakeford (Alto Films) wurden Teile des Films „Freedom for Birth“ verwendet. Die in diesem Essay zu Wort kommenden Frauen danken ihren Hebammen. Die Gedichte sind dem Band „Pyrit“ von Anke Bastrop (Verlagshaus J. Frank) entnommen.

Redaktion