Impfmüdigkeit auf dem Vormarsch

Impfmüdigkeit: Begründet oder gefährlich?

Impfgegner behaupten, Impfungen hätten oftmals eine schädliche Wirkung. Durch Impfverweigerung sind Masern vereinzelt wieder in Deutschland aufgetreten. Ist dennoch an den Behauptungen etwas dran?

In Deutschland ist die sogenannte „Impfmüdigkeit“ auf dem Vormarsch. In den letzten Jahren wurden immer mehr Stimmen von Impfgegnern laut: Impfungen würden zu Folgeschäden wie Allergien, Autoimmunerkrankungen und Autismus führen. Gerade im Internet stößt man bei der Suche nach Informationen vor allem auf Seiten von Impfgegnern.

Ausgerottete Krankheiten kehren zurück

Durch ungeimpfte Personen gab es beispielsweise 2005 und 2006 lokale Masern-Epidemien in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Es erkrankten über 2000 Menschen – dabei schienen Masern in epidemischem Ausmaß in Deutschland nahezu beseitigt zu sein.

Was tatsächlich hinter den Äußerungen von Impfkritikern steckt, darüber haben wir mit Susanne Stöcker gesprochen. Sie ist Biologin und Pressesprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen. Das PEI führt unter anderem eine Datenbank über gemeldete Verdachtsfälle von Impfkomplikationen.

Es ist tatsächlich so, dass viele Menschen und leider auch viele Ärzte keine Vorstellung mehr davon haben, wie schlimm manche Krankheiten aussehen können. Und wenn man das nicht mehr plastisch vor sich sieht, dann empfindet man die Notwendigkeit nicht mehr so stark, sich impfen zu lassen.Susanne Stöcker