Kino | „Kung Fu Panda 3“, „Allegiant“ & „Raum“

Der bittere Beigeschmack der Freiheit

„Everybody was (Kung Fu) Fighting“ möchte man diese Woche singen, wenn man auf die Kinoneustarts der Woche blickt. Auf neun Quadratmetern, hinter den Mauern eines dystopischen Chicagos oder im traditionellen China beweisen die Protagonisten viel Mut und Stärke, um für ihre Freiheit zu kämpfen. Welche Revolten man dabei aufmerksam verfolgen sollte, weiß Anna Wollner.

Raum: Alice im Albtraumland

Sie sei wie „Alice im Wunderland„, erklärt die junge Mutter ihrem Sohn. Doch das tiefe Loch, in das Alice gefallen ist, lässt sich kaum mit dem angeblichen Wunderland vergleichen, in das Joy damals entführt wurde. In einem Raum von neun Quadratmetern spielt sich das Leben von Mutter und fünfjährigem Sohn Jack ab. Für ihn ist das die einzige Welt, die er kennt. Doch als die beiden ausbrechen, ist das „Draußen“ für beide erschreckend.

Es geht eben nicht nur darum, wie es ist, eingesperrt zu sein. Sondern es geht auch darum, wie es danach ist, also wieder in die Gesellschaft integriert zu sein. – Anna Wollner

Das Psychodrama „Raum“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emma Donoghue. Die Geschichte, die stark an bekannte Fälle wie den der Familie Fritzl erinnert, wurde vor der Veröffentlichung stark kritisiert. Doch genauso groß wie die Kritik zuvor ist die Würdigung, die Buch und Film nun bekommen. Bei den diesjährigen Oscars wurde der Tabubruch mit drei Nominierungen und einer Auszeichnung für Brie Larsson als beste Hauptdarstellerin geadelt.

Kung Fu Panda 3: Every Panda is Kung Fu Fighting

Wie die Zeit vergeht! Knappe fünf Jahre, nachdem der Panda Po mit seinen Kung Fu-Moves die Gefahren der Feuerkunst bekämpft hat, kehrt die schwarz-weiße Kampfmaschine zusammen mit seinen Freunden, den „Furiosen Fünf“, zurück. Dieses Mal wird aber nicht der Pfau gefährlich, sondern ein gehörnter Größenwahnsinniger. Um diesen zu besiegen, muss Po selbst Lehrmeister für seine Artgenossen werden.

Sowas bahnbrechend Neues, innovativ politisch Krasses wie Zoomania ist es eben nicht. – Anna Wollner

Nach Zoomania kommt mit der Fortsetzung des tollpatschigen Panda-Abenteuers erneut tierische Unterhaltung in die Kinos. In Amerika und China konnte sich der Film bereits eine Spitzenposition erkämpfen – und hat Jennifer Yuh Nelson, die bereits den oscarnominierten zweiten Teil drehte, zur weltweit erfolgreichsten Regisseurin gemacht.

Die Bestimmung – Allegiant: Fortsetzung folgt

Chicago ist nicht genug. Nachdem das Regierungssystem im zweiten Teil der Reihe bereits zusammengebrochen ist, lässt der ersehnte Frieden immer noch auf sich warten. Im dritten Teil der Buchreihe von Veronica Roth gelingt es Protagonistin Tris (gespielt von Shailene Woodley) endlich, hinter die Stadtmauern des zutiefst gespaltenen Chicagos zu blicken. Aber die Grenzenlosigkeit wird schnell zur neuen Gefahr.

Es ist ein Auf-der-Stelle-Treten par Excellence. – Anna Wollner

Robert Schwentke inszeniert den vorletzten Teil der Buchreihe, die für das große Kinofinale auf zwei Filme aufgeteilt wurde. Bei Kritikern kam das weniger gut an, denn in 120 langatmigen Minuten wird eigentlich nur auf den letzten Teil, der nächstes Jahr die Filmreihe abschließen wird, hingearbeitet.

Über gelungene Fortsetzungen und bedrückende Wahrheiten hat detektor.fm-Gastmoderator Rainer Jilg mit der Kino-Expertin Anna Wollner gesprochen.

Auch wenn du nicht oft ins Kino gehst, lass den Sasha Baron Cohen-Film weg, lass Zoolander 2 weg und geh einfach in Raum, damit machst du nichts verkehrt.Anna Wollner  

Redaktion: Johanna Siegemund


 

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