Kino | „Girls‘ Night Out“, „Overdrive“, „Axolotl Overkill“, „Die Verführten“

Von Strippern, Autos, Pinguinen und dunklen Sehnsüchten

Auch diese Woche hat sich Kinoreporterin und Filmbegeisterte Anna Wollner die Neuerscheinungen angeschaut und sagt, welche sich lohnen und welche nicht. Die Auswahl der Woche enthält „Girls‘ Night Out“, „Overdrive“, „Axolotl Overkill“ und „Die Verführten“.

Girls‘ Night Out

Fünf College-Freundinnen treffen sich nach Jahren wieder, um einen Junggesellinnenabschied zu feiern. Gemeinsam machen sie Miami unsicher – inklusive einer Menge Alkohol, Drogen und einem Stripper. Die Party läuft allerdings aus dem Ruder und der Stripper stirbt bei einem Unfall. Danach bricht natürlich erstmal Panik aus. Entgegen aller Logik entscheiden sie sich, die Leiche einfach selbst zu beseitigen. Es beginnt eine chaotische Nacht voller skurriler Eskapaden.

Es ist eine Aneinanderreihung von Peinlichkeiten, wie es sich für einen ordentlichen Junggesellinenabschied gehört. – Anna Wollner, Kinoexpertin

Overdrive

Autos, Gangster und heiße Frauen beschreiben den Film „Overdrive“ ganz gut. Genauer gesagt geht es um zwei Brüder, die über die Runden kommen, indem sie Autos stehlen. Normalerweise funktioniert das auch ganz gut, doch als sie einen Bugatti klauen wollen, erwischt sie der Besitzer. Mit der Pistole auf die beiden gerichtet, stellt der knallharte Gangster-Boss sie vor die Wahl: Entweder sie stehlen das Auto seines Erzfeindes – einen 1962er Ferrari – oder das wird ihre letzte Woche auf dieser Erde sein. „Overdrive“ ist ein Actionfilm, der durch das vorlaute Mundwerk der beiden gerissenen Autodiebe aufgelockert wird.

Overdrive wirkt ein bisschen wie Fast & Furious für Arme. Die Autos sind für mich noch das Schönste am Film. – Anna Wollner

Axolotl Overkill

Der Film „Axolotl Overkill“ ist nach dem Roman „Axolotl Roadkill“ von Helene Hegemann. Auch für den Film hat sie sowohl das Drehbuch als auch die Regie übernommen. Es geht um die 16-jährige Mifti. Sie ist wild, laut und vorwitzig, aber irgendwie auch traurig und verliebt. Einen roten Faden gibt es nicht wirklich. Man sieht den Schauspielern dabei zu, wie sie tanzen, feiern und sich gegenseitig beschimpfen. Irgendwann watschelt auch noch ein Pinguin über das Parkett der Berliner Wohnung.

Ein wenig affektiert, ein Kunstwerk das sich ganz bewusst abheben möchte von den ganzen anderen großen Hauptstadtfilme. – Anna Wollner

Die Verführten

„Die Verführten“ spielt während des amerikanischen Bürgerkriegs in einem Mädcheninternat im Südstaat Virginia. Übrig geblieben sind nur noch die Leiterin des Internats und eine Lehrerin, die sich gemeinsam um fünf Mädchen kümmern. Abgeschottet von der Außenwelt, in der Schüsse fallen und Kanonen fliegen, lernen die Mädchen alles, was eine Südstaatendame wissen muss. Doch die Idylle beginnt zu zerfallen, als ein verletzter Soldat auftaucht. Denn dieser weckt längst vergessene Sehnsüchte und Gelüste in den Frauen. Jede versucht ihn für sich zu gewinnen – ein Drama voller Eifersucht und Intrigen.

Anna Wollner hat die Filme schon geschaut und sich ein Urteil darüber gebildet. Welcher Film gut abschneidet und welche eher nicht hat sie detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt verraten.

‚Die Verführten‘ ist ein bisschen gepflegte Langeweile. Es ist ein Rachedrama, ein Spiel um verletzte Eitelkeiten, um Intirgen und diesen Hahn im Korb, aber das ist alles blass-pastelich gehalten mit einer gediegenen Spannung.Anna Wollner 

Redaktion: Laura Pientka


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