N99 | Anna Huber und Johannes Nichelmann über „Finding Van Gogh“

„Der Kunstmarkt ist ein interessantes Soziotop“

Die neue Ausstellung des Städelmuseums zeigt einen leeren Rahmen. Was fehlt? „Das Bildnis des Dr. Gachet“. Der Podcast „Finding Van Gogh“ erzählt seine Geschichte.

„Making Van Gogh“, die neue Ausstellung des Städel Museums in Frankfurt öffnet am 22. Oktober ihre Pforten. Allerdings ohne eines von van Goghs wichtigsten Werken: „Das Bildnis des Dr. Gachet“. Obwohl die Kuratoren der Ausstellung wissen, wo das Gemälde ist, rechneten sie sich von Anfang an keine besonders großen Chancen aus, es tatsächlich für die Ausstellung leihen zu können. Stattdessen zeigt die Ausstellung nun einen leeren Rahmen.

Ich denke, es ist wichtig, die Geschichten aus diesem Kunstmarkt zu erzählen, denn wir dürfen nicht vergessen: Diese Marktstrukturen bedingen ja die Produktion von Kunst, die Art und Weise wie menschliche Kreativität in Bildern ausgedrückt wird. Und deshalb ist es wichtig, diese Geschichten für eine breite Öffentlichkeit zu erzählen. – Anna Huber, Kunsthistorikerin am Städel Museum

Die bewegte Geschichte des Bildes erzählt der Journalist Johannes Nichelmann im Podcast „Finding Van Gogh“.

„Finding Van Gogh“ – worum geht’s?

Wenn das Städel Museum im Oktober 2019 seine Ausstellung MAKING VAN GOGH eröffnet, werden nicht nur mehr als 120 Kunstwerke an den Wänden hängen, sondern auch ein leerer Bilderrahmen. Er gehörte ursprünglich zum „Bildnis des Dr. Gachet“, Vincent van Goghs letztem großen Porträt. Das Gemälde war einmal ein Herzstück der Städel Sammlung – bis es die Nationalsozialisten 1937 beschlagnahmten und zur „entarteten Kunst“ erklärten.

Das „Bildnis des Dr. Gachet“ zeigt van Goghs umstrittenen Nervenarzt, einen Mann in einem Ausdruck voller Weltschmerz und Melancholie. Van Gogh malte das Meisterwerk nur wenige Wochen bevor er sich selbst das Leben nahm. Heute ist das Gemälde nicht nur eine Ikone der Kunstgeschichte, sondern auch des Kunstmarkts. – Städel Museum

Johannes Nichelmann und Anna Huber sprechen mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop über den emotionalen Wert des Dr. Gachet und die Absurditäten des Kunstmarktes.


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