N99 | Katerina Poladjan über Realität und Fiktion

„Habe spät angefangen, mich mit der armenischen Geschichte auseinanderzusetzen“

In „Hier sind Löwen“ schickt Katerina Poladjan eine Restauratorin nach Armenien – die dort auf eine Familiengeschichte aus den Zeiten des Völkermords stößt.

Realität versus Fiktion

Mit ihrem neuen Roman „Hier sind Löwen“ war Katerina Poladjan in diesem Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie ist in Moskau geboren, ihre Familie hat armenische Wurzeln. Beides hat Poladjan mit ihrer Protagonistin Helen gemeinsam.

2011 gibt sie mit „In einer Nacht, woanders.“ (Rowohlt Verlag) ihr Prosadebüt. 2015 folgt der Roman „Vielleicht Marseille“ (Rowohlt Verlag). Sie schreibt Theatertexte und Essays und veröffentlicht gemeinsam mit Henning Fritsch 2016 einen literarischen Reisebericht über Russland „Hinter Sibirien“ (Rowohlt Verlag).

Erst später habe ich angefangen, mich mit der armenischen Geschichte auseinanderzusetzen, und hab erst mal lange Zeit gebraucht, überhaupt mir auszumalen, wie könnte ich davon erzählen, also von diesen Menschheitsverbrechen. – Katerina Poladjan

„Hier sind Löwen“ – worum geht’s?

1915: Die alte Bibel einer armenischen Familie an der Schwarzmeerküste ist das Einzige, was den Geschwistern Anahid und Hrant auf ihrer Flucht bleibt. Hundert Jahre später in Jerewan wird der Restauratorin Helen eine Bibel anvertraut. „Hrant will nicht aufwachen“, hat jemand an den Rand einer Seite gekritzelt. Helen taucht ein in die Rätsel des alten Buches, in das moderne Armenien und in eine Geschichte vom Exil, vom Verlorengehen und vom Schmerz, der Generationen später noch nachhallt. Und sie bricht auf zu einer Reise an die Schwarzmeerküste und zur anderen Seite des Ararat. – S.Fischer

Die detektor.fm-Moderatoren Philipp Weimar und Christian Bollert sprechen mit Autorin Katerina Poladjan über das Spannungsfeld zwischen der eigenen Biografie und literarischer Fiktion.


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