Neue Berlinale-Spitze: Rissenbeek und Chatrian

„Eine gute Entscheidung“

Lange ist gesucht, diskutiert und gemauschelt worden, doch nun steht fest, wer die Berlinale in Zukunft leiten wird: Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian.

Berlinale-Leitung: Wer sind die Neuen?

Die Berlinale hat ein neues Führungs-Duo. Am Freitag hat sie Kulturministerin Monika Grütters präsentiert. Mariette Rissenbeek wird Geschäftsführerin, Carlo Chatrian künstlerischer Leiter. Damit beerben sie Dieter Kosslick, der 2020 abtreten wird.

Chatrian wurde 1971 in Turin geboren, seit 2012 ist der Journalist und Autor Leiter des Filmfestivals in Locarno. Er gilt als international gut vernetzt. Kritiker schreiben Chatrian zu, dass ihm in Locarno der Spagat zwischen Kunst und Kommerz durchaus gelungen sei.

Mariette Rissenbeek ist seit 2011 Geschäftsführerin der German Films und Marketing GmbH. Laut Monika Grütters stehe sie für „Kontinuität und filmwirtschaftliche Kompetenz“.

Was Kosslick nie so richtig war, ist ein Filmkenner, der mit Leib und Seele Tag und Nacht im Kino verbringt, um die neuesten Talente zu entdecken. Das bringt Chatrian definitiv mit. – Tobias Kniebe, Filmkritiker bei der Süddeutschen Zeitung

Die Zweifel sind weg

Noch im vergangenen Jahr hatte Chatrian der ZEIT eröffnet, dass die Berlinale zwar ein großartiges Festival sei, er selbst aber nicht glaube, für den Chefposten geeignet zu sein. Er spreche ja kein Deutsch.

Über diese Hürde scheint die Auswahlkommission um Kulturministerin Monika Grütters hinweggesehen zu haben, der ürbigens auch Mariette Rissenbeek angehört hat.

Warum die Wahl am Ende auf Chatrian und Rissenbeek gefallen ist, das hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt den Filmjournalisten Tobias Kniebe gefragt.

Ich denke schon, dass es eine gute Entscheidung ist. Die großen anderen Festivals – also Venedig und Cannes – haben seit Jahren eine Doppelspitze.Tobias Kniebe 

Redaktion: Philipp Weimar

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