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Berlinale: Wie präsent ist der Krieg gegen die Ukraine?

Die Berlinale 2023 setzt einen Schwerpunkt auf die Ukraine. Welche Filme werden bei den 73. Internationalen Filmfestspielen gezeigt und was können sie über eine Gesellschaft im Krieg vermitteln?

Berlinale 2023 — „Kann sich die Kunst aus der Politik heraushalten?“

Seit dem 16. Februar findet in Berlin die 73. Berlinale statt. Insgesamt stehen in der diesjährigen Ausgabe 283 Filme auf dem Programm. Neben dem Iran setzen die diesjährigen Internationalen Filmfestspiele einen filmischen Schwerpunkt auf die Ukraine. Die Auftaktrede der Berlinale 2023 hielt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi per Videoschaltung. Mit der Frage, ob sich Kunst überhaupt der Politik entziehen könnte, betonte er die politische Dimension des Festivals. Insgesamt acht Dokumentarfilme zur Ukraine laufen auf der diesjährigen Veranstaltung in verschiedenen Sektionen bis zum 26. Februar. Offizielle Institutionen des russischen Kinos sind dieses Jahr nicht auf dem Festival vertreten.

Wenn man diese Filme sieht, dann wird einem auch noch mal auf eine ganz dramatische Art bewusst, dass es hier darum geht, dass ein Land dagegen kämpft, ausradiert zu werden.

Andreas Kötzing, Historiker und Filmjournalist

Foto privat

Der Krieg gegen die Ukraine in Filmen

Die auf der Berlinale gezeigten Filme zur Ukraine sind inhaltlich und ästhetisch sehr unterschiedlich. Alle jedoch haben eines gemeinsam: Sie porträtieren das Leben einer Gesellschaft im Krieg, der aus ukrainischer Perspektive nicht erst letztes Jahr, sondern bereits 2014 begonnen hat. „We will not fade away“ beispielsweise zeigt den fragilen Alltag von Jugendlichen im Donbas im Kontext von Krieg und Zerstörung. „Eastern Front“ begleitet eine Gruppe von Sanitätern an der Front und bei Auszeiten im Westen des Landes und illustriert damit die brutale Realität des Krieges auf sehr direkte, anschauliche Weise. Das diesjährige Special der Berlinale ist der Film „Superpower“ der US-Regisseure Sean Penn und Aaron Kaufman. Eigentlich als Porträt über den ukrainischen Präsidenten und ehemaligen Schauspieler Selenskyj gedacht, lässt der Film die Zuschauenden in der Nacht der russischen Invasion im Februar 2022 zu Augenzeugen des Kriegsbeginns werden.

Darüber, welche Dokumentarfilme über die Ukraine dieses Jahr auf der Berlinale laufen und ob solche Filme auch einen politischen Einfluss haben können, spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit dem Historiker und Filmjournalisten Andreas Kötzing, der für detektor.fm in Berlin vor Ort ist.