Nur jede fünfte Professur ist weiblich besetzt – brauchen wir eine Frauenquote in der Bildung?

In den vergangenen 10 Jahren wuchs der Anteil weiblicher Professoren langsam an. Trotzdem ist der Anteil von Frauen an den Lehrstühlen der Universitäten vergleichsweise gering. Warum ist das so?

Katja Sabisch 

In dieser Woche stellte die Bildungsstaatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen eine Statistik über die Verteilung von Professuren zwischen Frauen und Männern vor. Ergebnis: nur jede fünfte Professur wird von einer Frau bekleidet.

Seit einigen Jahren gibt es von der Bundesregierung ein Förderprogramm für weibliche Professoren. Unis können sich damit bis zu drei Professorinnen fördern lassen. 260 Stellen wurden bisher über das Programm besetzt. Die Statistik zeigt, dass die Zahlen weiblicher Professoren in den letzten 10 Jahren angestiegen sind. Gab es unter zehn Professoren im Jahr 2000 nur eine Frau, so hat sich diese Zahl bis jetzt verdoppelt.

Woran es liegt, dass Frauen trotzdem noch wesentlich seltener als Professoren tätig sind und ob sich dieser Zustand zum Beispiel über eine Frauenquote ändern lassen könnte, darüber haben wir mit Katja Sabisch gesprochen. Sie ist Juniorprofessorin im Bereich Gender Studies am Institut für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.