Pilgern quer durch Deutschland

Wenn einer einen Spaziergang tut

Pilgern liegt wohl spätestens seit Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ voll im Trend. Die Suche nach dem Selbst auf stillen Pfaden findet immer mehr Anhänger. Neue Wege durchs Kulturland Deutschland entdeckt nun Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar. Wir erreichen ihn auf dem Weg quer durch die Republik.

Pilgern als Trend

Der Jakobsweg gilt als der am meisten besuchte Pilgerpfade der Welt. Seit 1000 Jahren bestreiten Wanderer aus den verschiedensten Regionen den beliebten Weg bis zur spanischen Stadt Santiago de Compostela. Auch der Komiker Hape Kerkeling machte sich bereits auf diese Reise. Ein Buch und eine Verfilmung des Buches folgten. Auch Pilgerreisen nach Mekka oder zur Klagemauer in Jerusalem sind für Gläubige unterschiedlicher Religionen ein wichtiger Bestandteil der eigenen religiösen Biographie.

Pilgern muss aber nicht nur religiös motiviert sein. An Weggabelungen in der eigenen Biographie kann für viele eine solche Reise zur Selbstfindung beitragen. Dies ist auch der Stoff für mehrere Hollywood-Filme wie in „Into the Wild“ oder „Wild – der große Trip“. Die Einsamkeit, die für solche Trips jedoch von entscheidender Bedeutung ist, existiert auf den bekannten Wegen jedoch kaum noch.

Denkweg – Ein atheistischer Pilgerweg

Bekannte Pilgerwege durch Deutschland vom Format des Jakobsweges exisitieren bisher nicht. Dies möchte Bertram Weißhaar mit seinem Denkweg quer durch Deutschland ändern. Von Ost nach West, von Aachen nach Zittau begibt er sich auf den Weg. Dabei möchte er deutsche Kulturlandschaften entdecken und erleben.

Über dieses Projekt und die Spaziergangsforschung an sich, spricht detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit ihm.

Redaktion: Natalie Schorr