Was wichtig wird | 58. Kunstbiennale von Venedig

„Die Clowns sitzen jetzt in der Politik“

Am 11. Mai wird die 58. Kunstbiennale von Venedig eröffnet, in einem Land, in dem dann schon ein Jahr lang eine populistische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega Nord regiert. Wie gehen Künstlerinnen und Künstler damit um, und färbt das auf das Programm der Biennale ab? Darüber reden wir mit Elke Buhr vom Monopol Magazin.

Die 58. Kunstbiennale von Venedig ist so politisch wie nie – sollte man meinen. Seit rund einem Jahr wird Italien von einer populistischen Koalition regiert. Eine Steilvorlage für die politische Kunst, oder?

Wenn die Clowns selbst an der Regierung sind, werden die Künstlerclowns müde. – Elke Buhr, Monopol-Magazin

Es stellt sich allgemein die Frage, wo der Raum für fiktive, komische Kunst bleibt, wenn sich die Politik mit Fake-News und Verschwörungstheorien beschäftigt. Wie werden auf der Biennale die politischen Fragen diskutiert?

Die Kunst beschäftigt sich wenig mit der Politik …

Im italienischen Pavillon auf der Biennale vermutet Elke Buhr keine großen Anzeichen für die Auseinandersetzung mit der italienischen Regierung. Sie hält jedoch die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für eine bewusste Gegenüberstellung gegen Populismus und Fremdenfeindlichkeit.

Enrico David zum Beispiel ist ein sehr sensibler Künstler. Oder Chiara Fumai, die sich vor einigen Jahren in ihrer Galerie das Leben genommen hat. Die hat ein ganz starke, feministische Botschaft hinterlassen. – Elke Buhr, Monopol-Magazin

… und die Politik wenig mit der Kunst.

Auf der anderen Seite scheint der Politik die Kunst egal. Zwar startete der Innenminister den Aufruf, Werke von da Vinci nicht an Frankreich zu verleihen. Der sei ja immer noch Italiener. Viel mehr kam aus der Politik allerdings nicht.

Und das ist vielleicht auch das wenig Gute an dieser Regierung.Elke Buhr 

Über einzelne Künstlerinnen und Künstler der 58. Kunstbiennale von Venedig und das aktuelle Monopol-Magazin spricht Elke Buhr im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Nico van Capelle.


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