Teezeremonien, Mandarinstunden und Qigong-Kurse – die Konfuzius-Institute sollen die chinesische Kultur und Sprache international vermitteln. In Deutschland arbeiten die Institute auch mit Hochschulen und Universitäten zusammen, was seit einiger Zeit für Kritik sorgt.
Konfuzius-Institute gibt es auf der ganzen Welt. Die staatlichen Bildungseinrichtungen wurden gegründet, um die chinesische Kultur und Sprache international zu fördern. In Deutschland arbeiten die Institute mit Hochschulen und Universitäten zusammen. Durch die Kooperation mit den Konfuzius-Instituten werden akademisches Personal und vor allem Sprachkurse aus China finanziert – ein Umstand, von dem die Hochschulen und Universitäten profitieren, der seit einigen Jahren aber auch für Kritik sorgt. Der Vorwurf: Die Konfuzius-Institute würden Einfluss auf die Wissenschaft in Deutschland nehmen.
Im Oktober 2021 etwa wurden zwei Lesungen der Biografie des chinesischen Staatschefs Xi Jinping an den Konfuzius-Instituten in Duisburg und Hannover vorerst abgesagt, da sich offizielle chinesische Stellen dagegen ausgesprochen hatten. Zwar konnten die Lesungen schlussendlich stattfinden, das Verhalten der Konfuzius-Institute wurde dennoch stark kritisiert. Viele forderten sogar eine Trennung der Institute vom universitären Betrieb. In Schweden wurde diese Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und den Konfuzius-Instituten bereits beendet. Auch die deutschen Universitäten in Düsseldorf und Hamburg haben dies bereits getan.
Welchen politischen Einfluss die Konfuzius-Institute auf das akademische Leben und die freie Wissenschaft in Deutschland nehmen, das hat detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Björn Alpermann von der Uni Würzburg und Andreas Fulda von der Uni Nottingham besprochen.