Adventskalender Türchen 17: We Were Promised Jetpacks

Der Karriereplan

Für ihr drittes Album „Unravelling“ haben We Were Promised Jetpacks einiges umgeworfen. Neues Bandmitglied, neuer Arbeitsprozess, neuer Sound. Dabei war das Album in mehr als nur der musikalischen Hinsicht ein Wendepunkt für die Band.

Für gewöhnlich halten sich Schülerbands nicht allzu lang. Spätestens wenn sich das Gefüge aus Schulfreunden zum Studieren zerstreut, ist der Traum vom Rockstarleben ausgeträumt. We Were Promised Jetpacks aus Schottland sind da eine rühmliche Ausnahme. Seit der gemeinsamen Schulzeit spielen sie zusammen – das sind mittlerweile über zwölf Jahre. Dabei haben sie zu einem Sound zwischen knackigem Indie-Rock und Post-Punk gefunden: Stakkato-Gitarren, schwere Drumbeats und viel Hall.

Letztes Jahr ist We Were Promised Jetpacks drittes Album „Unravelling“ erschienen. Auf dem macht die Band einiges anders. Neuzugang Stuart McGachan bringt Keyboards und eine dritte Gitarre mit und füllt damit den ohnehin großen Sound der Band noch weiter aus. Die Songs sind langsamer, bedrohlicher und grooviger als zuvor. Sänger Adam Thompson sagt, dass das eine ganz bewusste Entscheidung war:

Früher haben wir beim Songschreiben einfach sichergestellt, dass die Songs live im Proberaum gut klingen. Daran haben wir dann gemessen, wie gut der Song ist. Für das neue Album sind wir das anders angegangen und haben uns auf die Aufnahme konzentriert. Die Musik ist etwas anders, nicht immer nur schnell und heavy.

Doch noch den Absprung schaffen

Nicht nur musikalisch ist „Unravelling“ ein Wendepunkt für die Band. We Were Promised Jetpacks sind keine Schüler mehr, sondern junge Männer in ihren Zwanzigern. An einem gewissen Punkt stellt man sich da zwangsweise die Frage, ob man wirklich mit der Musik sein Geld verdienen möchte, oder doch noch versucht, den Absprung zu schaffen.

Man wird erwachsen und irgendwann ist man Ende Zwanzig. Es geht wahrscheinlich vielen Leuten so: Man denkt anfangs, dass man Bescheid weiß und auf einmal fühlt man sich, als hätte man keine Ahnung mehr vom Leben. Für die Band war das ein wichtiger Prozess. Wenn man jung ist und Musik macht, dann ist alles cool, aber dann wird man älter und fragt sich, ob man das wirklich zu seiner Karriere machen will. Dann fällt einem auf einmal auf, dass man seit fünf Jahren keinen Job mehr hatte.

Im akustischen Adventskalender verbirgt sich heute „Peace Sign“ von We Were Promised Jetpacks – live und akustisch eingespielt von Adam Thompson im detektor.fm-Studio.

Im Februar war Adam Thompson von We Were Promised Jetpacks zu Gast bei detektor.fm. Die komplette Session inkl. Interview gibt’s hier.

Redaktion: Vincent Raßfeld