Das deutsch-griechische Popduo Sea + Air ist in den letzten Jahren durch 22 Länder getourt und hat dabei Europas Krisen hautnah miterlebt, noch bevor die groß in den Medien waren. Im akustischen Adventskalender spielen sie das besinnliche „You Are“.
Sea + Air sind in den letzten drei Jahren viel unterwegs gewesen. In 22 Ländern haben die beiden gespielt – und beim Reisen einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Krisen entwickelt, mit denen Europa im Moment zu kämpfen hat. All diese Eindrücke haben sie auf ihrem aktuellen Album verarbeitet. Das heisst folgerichtig „Evropi“ – griechisch für „Europa“.
Ihre Europa-Tour war schön am Anfang, erzählt Daniel Benjamin. Wurde dann aber ein bisschen wirr. Spätestens, als sie in der Ukraine waren, kurz bevor es dort zur Krise kam.
Wir haben mitbekommen, dass sich da was anbahnt, was wir im Westen noch gar nicht mitbekommen haben, weil wir ja immer nur so blöd auf die Medien gucken. In Portugal haben wir ein Konzert gegeben und 50 Meter weiter gab es Krawalle bei einer Demonstration, die eigentlich friedlich war, dann aber eskaliert ist.
Sea + Air sind Eleni Zafiriadou und Daniel Benjamin. Das Duo ist seit 2004 verheiratet, offiziell gegründet haben sich Sea + Air aber erst 2011. Beide sind talentierte Multi-Instrumentalisten. Auf ihrem neuen Album haben sie traditionelle griechische Instrumente eingesetzt – die Bouzouki zum Beispiel.
Ich bin Autodidaktin und Daniel hat eigentlich nur Schlagzeug gelernt. Bei allen anderen Instrumenten versuchen wir, irgendwelche Töne herauszubekommen. Deswegen ist es immer eine ganz persönliche Herangehensweise zu dem Instrument. Beherrschen ist Interpretationssache. Man macht sein eigenes Ding daraus. Man nimmt ein Instrument in die Hand und entlockt ihm Töne, die ihm ein gelernter Musiker vielleicht nicht verwenden würde.
Im detektor.fm-Studio haben die beiden ganz klassisch mit Akustik-Gitarre den Song „You Are“ eingespielt. Der verbirgt sich heute hinter Türchen 21 im akustischen Adventskalender.
Im November waren Sea + Air zu Gast bei detektor.fm. Die komplette Session inkl. Interview gibt’s hier.