Album der Woche: Blood Orange – Cupid Deluxe

Devonté Hynes hat viele Eisen im Feuer. Er ist Musiker, Songschreiber, Produzent und Autor. Er hat schon mit Solange Knowles und Sky Ferreira gearbeitet, in verschiedenen Bands gespielt und Bücher veröffentlicht. Sein aktuelles Projekt heißt Blood Orange. Damit hat er jetzt das zweite Album „Cupid Deluxe“ veröffentlicht.

Ob in der Mode oder der Musik – das 80er Revival will einfach kein Ende nehmen. Einen weiteren Beitrag dazu leistet Dev Hynes alias Blood Orange. Mit seinem zweiten Album Cupid Deluxe verbindet er Pop und R’n’B und schreckt auf vorm Saxophonsolo nicht zurück.


Das Album der Woche wird präsentiert von Sonos – das Wireless HiFi-System.


Devonté Hynes hat schon viele Musikstile ausprobiert. In der Dance-Punk Band Test Icicles spielte er Gitarre, als Ein-Mann-Projekt Lightspeed Champion gab er den Bibermütze-tragenden Folkie. Als Blood Orange macht Dev Hynes noch mal ein ganz anderes Fass auf und darauf steht in großen Lettern 80er geschrieben. Schon seine Produktionen für Solange Knowles und Sky Ferreira deuten den Pop/R’n’B Crossover an, dem sich Hynes als Blood Orange verschrieben hat.

Eklektizismus Deluxe

So richtig entscheiden kann sich Dev Hynes aber immer noch nicht. Auf Cupid Deluxe lässt er seinem Eklektizismus freien Lauf, kombiniert neben Pop und R’n’B auch HipHop, Funk und Soul. Sphärische Synthesizer, E-Drums und Kalimba, funky Bass- und Gitarrenlicks bilden den Hintergrund. Dazu kommt Hynes‘ sehnsüchtiger, mal gehauchter, mal gesprochener Gesang, der gerade so am Kitsch vorbeischrammt. Außerdem Saxophonsoli und eine Produktion, die einen leicht schimmernden Weichzeichner über die Songs legt.

Dev Hynes spielt Gitarre, Bass, Schlagzeug und Synthesizer. Er hat die Songs geschrieben und produziert. Als Gastsänger hat sich Hynes unter anderem David Longstreth von den Dirty Projectors und Chairlift-Sängerin Caroline Polachek ins Studio geholt.

Cupid steht für Amor und Eros und tatsächlich könnte man meinen, Cupid Deluxe ist ein Schlafzimmer-Album. Aber so schlüpfrig wie Musik und Albumtitel es andeuten, sind Hynes Texte am Ende gar nicht. Es geht ganz klassisch um Herzschmerz.

Puffärmel und Dauerwelle

Das Ganze wirkt mitunter etwas übertrieben schwülstig und man fragt sich, ob nicht doch ein wenig Ironie drin steckt, ob man lachen soll oder nicht. Es ist ein bisschen wie die Szene aus dem Film Napoleon Dynamite als Napoleon und seine Freundin Deb sich auf dem Highschool Ball zu Cindy Laupers Time After Time etwas ungelenk über die Tanzfläche schieben und er ihr sagt, dass er ihre Puffärmel mag.

Musik zum Kuscheln

Ob ironisch oder nicht, Cupid Deluxe ist eine Verbeugung vor den 80ern, vor Prince, Luther Vandross und Madonna. Man darf gespannt sein, welche Musikrichtung sich der Tausendsassa Dev Hynes als nächstes vornimmt. Bis dahin kann man schon mal das Licht dimmen, ein paar Kerzen anzünden und sich mit Cupid Deluxe einmummeln.

Redaktion