detektor.fm-Session mit 1000 Gram

Man wird ja wohl noch träumen dürfen

Bei der Band 1000 Gram dreht sich derzeit alles ums Träumen. Auch wenn ihr drittes Studioalbum „By All Dreams Neccessary“ alles andere als Einschlafmusik ist. Warum Träumen ein politischer Akt ist und warum sie Chuck Norris nicht leiden können, erzählen 1000 Gram in der detektor.fm-Session.

Deutsch-Schwedische Rock-Nostalgie

Wenn E-Gitarren umeinander tänzeln, das Schlagzeug nervös nach vorn treibt, wenn alles kracht und zugleich melodiös bleibt, dann befinden wir uns entweder mitten in den 90ern, bei Indierock-Helden wie Dinosaur Jr. und Sonic Youth. Oder wir sind im Hier und Jetzt, bei der deutsch-schwedischen Band 1000 Gram um Songschreiber Moritz Lieberkühn. Er gründet sie 2010, als er der Liebe wegen nach Göteborg zieht. Drei Alben sind seitdem entstanden. Das neuste heißt: „By All Dreams Neccessary“.

Schlafen als politisches Statement

Der Albumtitel sei ihm im Halbschlaf eingefallen, sagt Lieberkühn. Und überhaupt: Träumen ist das große Thema auf „By All Dreams Neccessary“.

Beim Schreiben des Albums war mir das gar nicht bewusst, dass der Traum das große Thema ist. Uns wurde erst später klar, dass der Tagtraum und der Schlaf unsere größte politische Äußerung ist. Politischer wird es nicht bei uns, als dass wir sagen: Bevor wir den Mehrwert erhöhen, gehen wir lieber schlafen. – Moritz Lieberkühn von 1000 Gram

Moses Schneider

Mindestens traumhaft dürften die Umstände gewesen sein, unter denen das Album aufgenommen worden ist. Denn an den Reglern stand niemand geringeres als Moses Schneider, Hausproduzent von deutschen Indiegrößen wie Tocotronic oder den Beatsteaks. Für die Arbeit mit 1000 Gram hat der Produzent sogar anfangs auf Geld verzichtet, weil er von dem Sound der Band überzeugt war. Trotzdem hatten Band und Produzent nur wenig Zeit gemeinsam: „By All Dreams Neccessary“ entstand in gerade mal fünf Tagen.

Das war schon ein bisschen Stress, weil wir uns vorher immer mehr Zeit genommen haben. Der Plan war, dass wir pro Tag zwei Songs schaffen sollen. Da weiß man am Anfang nicht genau, wie das hinhaut. Aber nach dem ersten Tag war klar, dass wir das in der Zeit hinbekommen. – Moritz Lieberkühn

Wovon 1000 Gram träumen, wie die Aufnahmen für ihr neues Album gelaufen sind und warum sie Chuck Norris blöd finden, haben sie detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer erzählt.


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