detektor.fm-Session mit Rikas

„Das Feuer brennt“

Wenn brasilianischer Samba nach Karneval und Caipirinha klingt, wie müsste dann schwäbischer Samba klingen? Nach Stuttgart 21 und Maultaschen? Wohl eher wie die junge Band Rikas.

Schwäbischer Samba

Aus Stuttgart haben schon manche gute Musiker die Bundesrepublik verzückt. In den 90ern waren das noch Hip-Hop-Größen wie die Fantastischen Vier oder Freundeskreis. Heute ist es der Post-Punk-Sound von Die Nerven, Karies oder Human Abfall, die aus dem Schwabenländle das Land mit Krach versorgen.

Irgendwo dazwischen war scheinbar noch Platz für einen neuen Stuttgarter Sound: „Swabian Samba“ – Schwäbischer Samba. So haben Rikas ihre erste EP genannt. Was sich vielleicht erst mal nach einer Mischung aus Stuttgart 21, Maultaschen und brasilianischen Tanzbewegungen anhört, ist tatsächlich lebensfroher Indie-Pop mit Relax-Attitüde.

Vom Fußballplatz in den Proberaum

Klar ist: Die vier Jungs harmonieren. Eine klare Leadstimme gibt es nicht, stattdessen wechseln sich die Vier ab oder singen gleich mehrstimmig. Dabei hätte alles anders kommen können. Kennengelernt haben sich Rikas nämlich auf dem Bolzplatz.

Wir haben alle Fußball gespielt, aber nicht unbedingt zusammen. In der Musik haben wir dann unsere gemeinsame Leidenschaft gefunden.

Damals versuchte sich die junge Schülerband mal am Punk, mal am Pop. Heute haben Rikas ihren Sound gefunden. Dafür musste die Band allerdings erst mal raus aus Stuttgart.

Aus Stuttgart in die Welt

Dafür reichte ein Interrail-Ticket und ein paar Wochen Sommerferien. In denen reisten die vier durch Europa. Mit im Gepäck hatten die Jungs damals noch ihre Instrumente und ein paar Beatlescover. Die spielten Rikas vor allem auf den Straßen Südeuropas. Dort haben sie ihren eigenen Sound entdeckt.

Uns hat es in den Süden gezogen. Da ist auch die Inspiration für die Songs von Rikas entstanden. Da haben wir schon immer gespürt, dass da so ein Feuer brennt, das man einfach am Leben halten möchte.

Heute reisen Rikas mit Künstlern wie Bilderbuch oder AnnenMayKantereit, statt mit dem Zug mit dem Tourbus. Mit „Swabian Samba“ haben die Jungs jetzt sogar ihre erste EP dabei. Ob darauf schon bald schwäbischer Samba im LP-Format folgen könnte, lassen Rikas zwar noch offen. Eine Premiere gibt es Ende des Jahres dafür dennoch. Dann dürfen Rikas erstmalig zur eigenen Headlinertour alleine auf große Reise.

In der detektor.fm-Session spielen Rikas die Songs „Tortellini Tuesday“ und „Lisa“. Außerdem sprechen sie mit Moderator Jakob Bauer über ihre Lieblings-Beatles-Phase und erklären, warum sich ihre Musik nicht so melancholisch anhört.


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Redaktion