Die detektor.fm-Jahrescharts 2014

Das musikalische Quartett

2014 war ein gutes Musikjahr – da ist sich die detektor.fm-Musikredaktion einig. Was einzelne Alben aus den Jahrescharts der Hörer betrifft, kursieren aber unterschiedliche Meinungen und die galt es in illustrer Runde zu diskutieren.

Die detektor.fm-Hörerinnen und -Hörer haben fleißig ihre Lieblingsalben des Jahres 2014 gewählt. Nach der Auswertung ist die Musikredaktion zur Konferenz im Studio zusammengekommen, um die Jahrescharts zu diskutieren. Anke Behlert, Doris Hellpoldt, Gregor Schenk und Konrad Spremberg sind manchmal einer Meinung, häufig sind sie es nicht – und diskutieren, bis die Kopfhörer fliegen (wirklich!).

Bühne frei für die beste Musik 2014:

Platz 10: Jungle – Jungle

Die haben den Soul gefrühstückt, meint Musikchef Gregor Schenk. Konrad Spremberg spricht von „Breitness“, alle zusammen spüren die volle Ladung Soul. Musik, die aus dem Herzen kommt. 

Platz 9: Bombay Bicycle Club – So Long, See You Tomorrow

Alle lieben Bombay Bicycle Club – außer Anke Behlert. Der Rest der Kritikerrunde ist begeistert, besonders von den bunten Weltmusikeinflüssen. Woher die kommen? Sänger Jack Steadman war auf Reisen. 

Platz 8: Future Islands – Singles

Ein überraschend positives Album voller Singles mit verrückter Live-Show, Knödelstimme und Cruising-Potenzial. Nur klingen die Songs auf Albumlänge doch alle recht ähnlich – willkommen, mp3-Generation. 

Platz 7: The Notwist – Close To The Glass

Ein bunt zusammengewürfeltes Album, das zwischen Minimal Electro, 90er-Indie-Rock und verschwurbelten Instrumentals hin und her springt. Gregor Schenk fehlt da der rote Faden, Doris Hellpoldt findet gerade das spannend. 

Platz 6: The War On Drugs – Lost In The Dream

Stichwort „cruisen“ – schon wieder. Anke Behlert stellt fest: Das ist der Musik gewordene Roadtrip. Eine tranceartige Autofahrt durch weite Landschaften, dazu Musik, die beim Träumen hilft. Da passiert nicht viel? Genau richtig! 

Platz 5: Chet Faker – Built On Glass

Alle im Studio sind schlagartig entspannt: Ein hipper Australier liefert clevere, minimale Arrangements mit maximaler Wirkung. Konrad Spremberg spricht von latenter Erotik, Anke Behlert von angenehmem Schmalz. Schmacht! 

Platz 4: Metronomy – Love Letters

Anke Behlert schmeißt beim Luftschlagzeugspielen ihre Kopfhörer runter – die Knallersingle „Love Letters“ ist schuld. Abgesehen von dieser Single sind aber alle eher enttäuscht. Das Album plätschert zu sehr, trotz des mutigen Stilwechsels. 

Platz 3: Caribou – Our Love

Ein promovierter Mathematiker zelebriert die allumfassende Liebe. Die Kombination aus Clubmusik und Pop funktioniert wunderbar, Caribou hat wohl viel nachgedacht. Das Ergebnis: Gregor Schenk kann nicht ohne „Can’t Do Without You“. 

Platz 2: SOHN – Tremors

Hinter SOHN steckt Christopher Taylor, den Doris Hellpoldt vor langer Zeit interviewt hat – als er noch Gitarrenpop gemacht hat. Von dem krassen Wandel war sie überrascht, aber alle sind sich einig: damit musste er quasi erfolgreich werden. 

Platz 1: Alt-J – This Is All Yours

Ein Sieg mit Ansage: Alt-J besteigen den musikalischen Thron 2014 – und wirklich überrascht ist niemand. An den Erfolg des Debüts von 2012 anzuknüpfen war schwierig, die Musikredation ist sich uneinig, wie gut das funktioniert hat. 

 

Redaktion: Konrad Spremberg

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