Dockville Talks: dePresno im Interview

Kreativ dank Winterdepression

Mit seinen knapp 280.000 Einwohnern ist die Stadt Bergen in Norwegen bei weitem keine Metropole. Und doch hat sie schon verdächtig viele Bands hervorgebracht. Der jüngste Spross nennt sich dePresno, ein gerade mal 20-jähriger Rotschopf mit eindringlichem Bariton und einer Vorliebe für catchy Popsongs.

Röyksopp, Kings Of Convenience, Kakkmaddafakka – allesamt Bands, deren Geschichte in Bergen begann. Irgendwas muss dieser Ort in der norwegischen Provinz Hordaland mit seinen Einwohnern machen, das sie zu kreativ sprudelnden Musikern werden lässt. Der 20-jährige Rotschopf dePresno, neuester Zuwachs des Bergen-Clans, hat dafür eine ganz einfache Erklärung.

In Bergen regnet es an 300 Tagen im Jahr und es ist verdammt deprimierend. Es gibt ja sogar den Begriff der Winterdepression. Das ist im Winter in ganz Norwegen so. Niemand spricht miteinander. Ich glaube, dass das die Musikszene beeinflusst, weil alle in ihren Zimmern sitzen und Musik machen.

dePresno wächst in einem musikalischen Elternhaus auf. Sein Vater weiht ihn früh in die Welt von Bob Dylan und Bob Marley ein. Mit vier Jahren bekommt dePresno seine erste Gitarre geschenkt. Die besitzt er noch heute, allerdings hat sich sein Fokus mittlerweile doch eher Richtung Computer verlagert. Weil es da so viele Knöpfe zu drücken gibt, wie er sagt.

Am Wochenende hat dePresno in Hamburg beim MS Dockville Festival gespielt. Vor seinem Auftritt war bei uns auf der Interview-Bühne. detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit dePresno gesprochen: über die norwegische Winter-Depression, über den Einfluss von Sex and the City auf dePresnos Musik und über das völlig unterschätzte Sitzen auf Parkbänken.

Mein Vater hat mir damals viel Bob Dylan und Bob Marley vorgespielt. Meine Freunde in Norwegen sind fast alle Rapper oder mögen Rap. Ich interessiere mich sehr für elektronische Musik. In meinen Songs kommen diese Einflüsse alle zusammen.dePresno auf der MS Dockville Interview-Bühne 

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